Wien
Wiener Wirtin verreichnet für Heizstrahler-Tisch 5 €
Die Wiener Wirtin Carmen Pachschwöll kassiert jetzt eine Heizstrahler-Gebühr von Schanigarten-Gästen. Wem’s nicht passt, der kann ja (rein)gehen.
Viele Gastronomen stöhnen unter den stark gestiegenen Kosten. Carmen Pachschwöll (30), seit heuer Chefin des "Lucullus" in Wien-Landstraße, hat ein Rezept gefunden, wie sie zumindest ihre Stromkosten reduzieren kann: Wer trotz herbstlicher Temperaturen im beliebten, 200 Plätze großen Schanigarten sitzen mag, kann das gerne tun. Für erfrorene Gastgarten-Sitzer gibt es auch insgesamt 40 Heizstrahler. Das ließ sich die Gastronomin im vergangenen Jahr 28.000 Euro kosten.
5 Euro für den kleinen, 10 Euro für den großen Tisch
Wer sich einheizen lassen will, zahlt aber extra: 5 Euro werden für den Vierertisch, 10 Euro für den Achtertisch fällig. "Wir machen mit dieser Gebühr keinen Gewinn, sie deckt nur unsere Mehrkosten", so Pachschwöll zu "Heute". "Ein Strahler braucht 2 Kilowatt pro Stunde, das kostet 80 Cent. Über den großen Tischen sind vier Strahler angebracht, macht 3,20 Euro. Und im Schnitt bleiben unsere Gäste drei Stunden sitzen. Macht 9,60 Euro", rechnet die Gastronomin.
Die meisten Gäste finden’s cool,…
Die Resonanz der Gäste sei überwiegend positiv, berichtet Pachschwöll. Viele würden jetzt – nach dem Aperitif draußen an der frischen Luft – einfach zum Essen hinein in die warme Stube gehen. Beschwerden seien sehr selten, schließlich mache man weder auf der Homepage noch bei telefonischen Reservierungen ein Geheimnis aus dem Heizstrahler-Zuschuss.
…nur junge Raucher machen Stunk
Am uneinsichtigsten seien junge Raucher, weiß Pachschwöll zu berichten. Und: "Wenn jemand den Umwelt- und Spargedanken nicht versteht, bin ich mir aber eh nicht sicher, ob ich ihn als Gast haben möchte", so die selbstbewusste Wirtin, die heuer das Lokal von ihrem Vater übernommen hatte. Zuvor war sie im "Lucullus" vier Jahre als Restaurantchefin tätig.