Coronavirus

Wiener Top-Virologe rechnet mit Lockdown zu Weihnachten

Der Virologe Norbert Nowotny äußert sich im Puls-24-Interview zu der aktuellen Corona-Lage. Er sagt, warum es wohl zu einem Lockdown kommen werde.

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Virologe Prof. Dr. Norbert Nowotny
Virologe Prof. Dr. Norbert Nowotny
Screenshot Puls24

Im Interview mit Puls 24 am Dienstag positionierte sich der Virologe Norbert Nowotny klar hinsichtlich der aktuellen Entwicklung der Coronavirus-Zahlen. Die derzeitigen Rekordzahlen seien "besorgniserregend". Er appelliert an alle Österreicher, sich weiter an die Maßnahmen zu halten und "physical distancing" zu betreiben.

Grund zur Sorge geben dem Virologen die aktuellen Rekordwerte der verzeichneten Neuinfektionen in den vergangenen Tagen. Nowotny hat für die kommende Woche daher keine guten Prognosen. Er rechnet bei den Zahlen der täglichen Neuinfektionen mit Werten, die über der 3000-er Marke liegen. "Das verheißt nichts Gutes", so Nowotnoy. Und: Die gegenwärtige Situation sei "absolut besorgniserregend".

"...dann wird es zu einem Lockdown kommen"

Zudem warnte er auch, dass ein Lockdown nicht vermeidbar sei, sofern die Maßnahmen nicht greifen. "Falls die Maßnahmen nicht greifen, dann wird es wohl oder übel zu einem Lockdown führen." Seine Vermutung ist, dass ein Lockdown über die Weihnachtsfeiertage kommen könnte, der über eine Dauer von drei Wochen gelten soll (sprich von 20.12.2020 bis 10.01.2021). Aber er erinnerte auch: "Je vernünftiger wir jetzt sind, desto "besser" werden die Weihnachtsfeiertage verlaufen." Trotz Lockdown (sofern es einen geben sollte) solle es aber dennoch möglich sein, die Familienfeiern unbedingt abhalten zu können, so der Virologe.

Dennoch erklärte er, dass ein Lockdown alleine nicht reichen würde. Ein Nachschärfen der Maßnahmen sei bundesweit, aber besonders in jenen Bezirken, in denen die Ampel auf Rot steht, von großer Notwendigkeit.

Außerdem sprach er sich auch für ein Vorverlegen der Sperrstunde aus. Demnach sollten sich die Türen von Bars, Clubs uns Co. schon um "23 oder besser sogar 22 Uhr" schließen. Dadurch könnte man eine komplette Ausgangssperre vermeiden.

Appell an Vernunft

Er erklärte in dem Interview aber auch: "Wenn wir jetzt einen Lockdown hätten – für drei Wochen etwa – dann würden die Zahlen ganz deutlich nach unten gehen und wir könnten dann sozusagen einigermaßen wieder von vorne beginnen. Wir wissen, das ist nicht möglich." Daher appelliert er an die Vernunft der Menschen und fordert die Österreicher auf, wie auch im Frühjahr, an einem Strang zu ziehen.