Österreich

Wiener stach mit Messer auf Zugbegleiter – "War dumm"

Ein 18-Jähriger fuhr im März ohne Maske, attackierte bei der Kontrolle einen Zugbegleiter mit einem Brotmesser und tötete ihn beinahe – Einweisung!

Christian Tomsits
Teilen
Anwalt Rudi Mayer (r.) verteidigte den Angeklagten.
Anwalt Rudi Mayer (r.) verteidigte den Angeklagten.
Denise Auer

Brutale Attacke auf einen ÖBB-Mitarbeiter am 25.3.2021: Ein damals 17-Jähriger war ohne vorgeschriebene FFP2-Maske unterwegs, hatte zudem auch noch keinen Fahrschein. Bei einer Kontrolle durch den Zugbegleiter (54) eskalierte die Situation völlig ohne Vorwarnung.

Drei Stiche töteten Opfer fast

Der Bursch zückte laut Anklage ein Brotmesser mit geriffelter Klinge, stach damit insgesamt drei Mal auf den Schaffner ein. Mit dem ersten Stich durchbohrte er dessen Lungenflügel, mit dem zweiten traf er in den Hals und den dritten Stich rammte  er in den Hinterkopf des 54-Jährigen. Der überlebte nur durch beherztes Einschreiten eines Zeugen.

"Es war dumm, den Zugbegleiter zu attackieren", offenbarte der Teenager der psychiatrischen Sachverständigen Gabriele Wörgötter. Die attestierte ihm "Gefährlichkeit", diagnostizierte ein schweres Asperger-Syndrom (Form von Autismus) und empfahl eine unbedingte Einweisung in eine Anstalt.

Jungendlicher wegen Stalking amtsbekannt

Denn der Jugendliche war bereits vor der schrecklichen Tat auffällig geworden. Er soll zwischen Sommer 2019 bis zur Tat eine ehemalige Mitschülerin gestalkt und mit dem Tod bedroht haben. "Sie hat mir mein Herz gebrochen", meinte der Angeklagte, der ihr Nachrichten wie "Ich werde dich abstechen", schrieb.

Am 11.3. sorgte er für einen Großeinsatz der Polizei in Tulln (NÖ), damals wurden keine Waffen beim Verdächtigen gefunden. Auch am 25. März soll er mit dem Messer auf dem Weg zur selben Schule gewesen sein...

Die wichtigsten Nummern gegen Gewalt auf einen Blick:
Polizei-Notruf: 133
Euro-Notruf: 112
24-Stunden-Frauennotruf der Stadt Wien: 01/71719
Frauenhaus-Notruf: 05 77 22

Anwalt Rudolf Mayer verteidigte den jungen Mann am Dienstag in Wien vor Gericht. Er war voll geständig. Am Nachmittag folgte das Urteil wegen versuchtem Mord und beharrlicher Verfolgung – Einweisung, bereits rechtskräftig.

1/64
Gehe zur Galerie
    <strong>21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist.</strong> Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, <a data-li-document-ref="120079782" href="https://www.heute.at/s/magdeburg-terrorist-war-bekannter-anti-islam-aktivist-120079782">die aus Saudi-Arabien flüchteten.</a>
    21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
    REUTERS