Gastronom verteidigt Preis
Wiener sieht rot! 1,40 Euro für "zu kleines" Ketchup
Pommes ohne Ketchup sind für viele nur der halbe Spaß. Einem Lokalgast verging nun aber der Appetit: Er sollte für die Sauce extra zahlen.
"Nicht so fair": In einer Online-Bewertung beschwerte sich kürzlich ein Gast, dass er im beliebten Café Westend in Wien-Neubau das Ketchup zu seinen Pommes extra bezahlen musste. Für eine laut dem angespeisten Gast recht kleine Portion der süß-würzigen Sauce wurden ihm 1,40 Euro zusätzlich verrechnet.
"Ich bin doch nicht blöd"
Konkret schrieb der Café-Gast in seiner Bewertung: "Leider zahlt man neben die €4,60 für die Portion Pommes (fairer Preis) auch €1,40 für eine Portion Ketchup. Nicht so fair, da die kleine Metallschale zu nicht mal 1/3 mit Ketchup befüllt war. Verständlich, wenn man Ketchup sparen möchte, weil normal viel übrig bleibt, unverständlich, wenn man dann zu geizig ist, einen angemessenen Refill zu geben. Ich bin doch nicht blöd und bezahle nochmals €1,40 für eine Portion Ketchup, die nicht mal für die halbe Portion Pommes reicht."
Gastro kämpft mit Inflation und Betriebskosten
Den Ärger kann der Chef des Hauses nicht nachvollziehen. "Wir zahlen eine horrende Miete, wir haben wahnsinnige Teuerungen für alles, die Fixkosten sind sehr hoch, die Lohnkosten sind extrem. Wir müssen die Produkte doch auch kaufen", wundert er sich im Gespräch mit "Heute".
Was extra bestellt wird, kostet auch extra
Bei den meisten Gerichten im Westend sei das Ketchup ohnehin inbegriffen. "Aber wenn der Gast es extra bestellt, muss er es auch extra bezahlen", so der Gastronom. Der Betrag ist auch in der Karte ausgewiesen. Bei den meisten anderen Lokalen koste das Extra-Ketchup ebenfalls extra.
„Gratis können wir uns nicht mehr leisten“
Das Ketchup im Westend kommt in einer Schale mit 40 Gramm Inhalt. Beschwerden, dass das zu wenig oder der Preis nicht gerechtfertigt sei, habe es bislang nicht gegeben, so der Betreiber. Es sei ganz einfach: "Gratis können wir uns nicht mehr leisten".
Immer mehr Firmen in Wien gehen ein
Die Firmen-Pleiten haben in Wien und Österreich zuletzt extrem zugenommen. Und: Der Kreditschutzverband blickt in eine mehr als düstere Zukunft. Experten rechnen damit, dass sich die negative Entwicklung fortsetzt und es zu weiteren Pleiten kommen wird. Große Sorge: Jeden Tag gehen sieben Firmen in Wien pleite. Laut aktueller Hochrechnung des KSV1870 waren in den ersten neun Monaten des Jahres 2024 in Wien 1.824 Unternehmen von einer Insolvenz betroffen.
Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- Ein Gast beschwerte sich online über eine zusätzliche Gebühr von 1,40 Euro für eine kleine Portion Ketchup im Café Westend in Wien, was der Betreiber aufgrund hoher Fix- und Lohnkosten verteidigt
- Trotz der Kritik betont der Gastronom, dass Extra-Bestellungen auch extra kosten und dass die Preise in der Karte ausgewiesen sind