Düstere Zukunftsaussichten
"Gefährliche Mischung" – Pleiten schießen in die Höhe
Die Krise ist erbarmungslos: Die Firmen-Pleiten haben zuletzt extrem zugenommen. Und: Der Kreditschutzverband blickt in eine mehr als düstere Zukunft.
26 Mitarbeiter müssen zittern: Die Leidorf GmbH in Geinberg (Bez. Ried im Innkreis), Bearbeiter von großformatigen Holzwerkstoffen, musste Konkurs anmelden. Die Schulden machen rund 6 Millionen Euro aus, an die 80 Gläubiger sind betroffen.
Die Insolvenz reiht sich in eine bittere Serie ein: In den ersten drei Quartalen 2024 waren in Oberösterreich insgesamt 506 Firmen von einer Pleite betroffen. Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum ist das ein Plus von knapp 27 Prozent, rechnet der Kreditschutzverband vor. Die Anzahl der eröffneten Verfahren ist noch deutlicher gestiegen – um fast 35 Prozent.
Ein tragisches Detail: Die Zahl der betroffenen Mitarbeiter hat sich um knapp ein Fünftel auf 2.297 erhöht.
"Der Blick auf die vergangenen Wochen zeigt, dass eine Vielzahl der heimischen Unternehmen mit ihrer Geschäftslage und fehlenden Einnahmen zu kämpfen hat", so Petra Wögerbauer vom KSV-Standort Linz zur düsteren Bilanz.
„Eine Vielzahl der heimischen Unternehmen hat mit ihrer Geschäftslage und fehlenden Einnahmen zu kämpfen.“
Ein Grund für den deutlichen Anstieg: Der wirtschaftliche Druck ist auch während der Sommermonate nicht geringer geworden. Der private Konsum und die Exporte sind zurückgegangen.
Der KSV geht davon aus, dass sich die negative Entwicklung fortsetzt. Die Experten rechnen in Oberösterreich bis Jahresende mit knapp 700 Firmen-Pleiten.
Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- Die Firmen-Pleiten haben in letzter Zeit stark zugenommen, was zu einer düsteren Zukunftsprognose des Kreditschutzverbands führt
- Besonders betroffen ist Oberösterreich, wo in den ersten drei Monaten 2024 bereits 506 Firmen Insolvenz anmelden mussten, ein Anstieg von knapp 27 Prozent im Vergleich zum Vorjahr