Zahlte 1.100 Euro

Wiener sauer auf Post: "3.000 Folder nicht verteilt"

Der Meidlinger Bezirksrat Franz Schodl zahlte über 1.100 Euro für die Postwurf-Verteilung seiner Folder. Doch ein Drittel kam angeblich nicht an.

Wien Heute
Wiener sauer auf Post: "3.000 Folder nicht verteilt"
Franz Schodl (74) von Pro Hetzendorf ärgert sich über die Post(zustellung).
Denise Auer

"Die Post bringt allen was", lautete ein Werbeslogan. Im Fall von Franz Schodl (74) sollen Post-Zusteller in Meidling allerdings über 3.000 Flugblätter seiner Partei "Pro Hetzendorf" nicht verteilt haben: "Die schwer kontrollierbare Zustellung der Info-Blätter hat teilweise nicht funktioniert. Offenbar hat das Einwerfen in die Postkästen in mehreren Straßenzügen nicht geklappt", ist der Bezirksrat sauer.

Wie schon mehrmals zuvor, gab der 74-Jährige im September 9.312 Stück an 6-seitigen Info-Foldern von "Pro Hetzendorf" in Auftrag: 1.263,02 Euro zahlte der Bezirkspolitiker vorab für Druck und Papier, 1.115,63 Euro für die Postwurf-Verteilung (als Werbung) durch Post-Zusteller in einer bestimmten Zone.

Angeblicher Zustellverlust von 30 %

Bis Mitte September sollten die Flugblätter verteilt werden – doch offenbar kamen nicht alle der 9.312 Stück an: "Zwecks stichprobenhafter Verteil-Kontrolle ersuchte ich 50 Haushalte (ohne Werbeverzichts-Aufkleber) um Rückmeldung über den Erhalt der Folder. Von den 48, die antworteten, erhielten 35 Haushalte den Falter, 13 hingegen nicht – das ist ein hochgerechneter Zustellverlust von rund 30 %! Besonders aufgefallen sind dabei die Wohnhausanlagen in der Stache- und Schlöglgasse", ist Schodl erzürnt.

Für den "Pro Hetzendorf"-Bezirksrat besonders bitter: "Zu dem hochgerechneten, materiellen Schaden – knapp 800 Euro – kommt noch der Verlust einer, auf der Titelseite des Folders integrierten Einladung zu einer Informationsveranstaltung, von der jeder dritte Haushalt nichts erfahren hat", meint der 74-Jährige.

Ich beharre auf einem angemessenen Schadenersatz. Auch rechtliche Schritte wären nicht auszuschließen
Franz Schodl
Meidlinger Bezirksrat

Der Meidlinger machte die Post auf den Fehler aufmerksam, übermittelte auch die Adressen jener Bewohner, die keinen Folder erhalten hatten. Zudem fordert er ein Drittel der Druck-, Papier- und Verteil-Kosten – insgesamt 784,96 Euro – von der Post retour – allerdings ohne Erfolg: "Fallweise Fehler einzelner Zusteller*innen können in einer Organisation mit mehreren Tausend Beschäftigten nicht ausgeschlossen werden. Wir sehen diesen Beschwerdefall als abgeschlossen", lautete die Antwort der Post.

Doch davon lässt sich Schodl nicht abhalten: "Da dieses Postversagen nicht das erste Mal passiert ist, ich aber Postkunde bleiben will, beharre ich auf einen angemessenen Schadenersatz. Auch rechtliche Schritte wären in letzter Konsequenz nicht auszuschließen. Mir geht's schlicht und ergreifend um eine ordnungsgemäße Zustellung der Postwurfsendung, zu der die Post vertraglich verpflichtet ist. Zudem habe ich die Ausgaben meiner Partei alljährlich als widmungsgemäße Verwendung steuerfinanzierter Parteifördergelder nachzuweisen", erklärt der 74-Jährige.

Post sieht keine Probleme

Auch Nachfrage bei der Presseabteilung der Post heißt es zu diesem Fall: "Herr Schodl ist uns gut bekannt. Alle Beteiligten bei der Post sind daher seit Jahren für seine Sendungen sensibilisiert und achten auf eine besonders sorgfältige Bearbeitung. Auch die Zustellbasis wird immer vorab informiert, dass diese Sendungen zur Zustellung eintreffen – ein Sonderservice, das wir speziell für Herrn Schodl durchführen. Unsere Zusteller*innen haben alle Sendungen korrekt zugestellt, angebliche Probleme kann ich nicht bestätigen."

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    • Der Meidlinger Bezirksrat Franz Schodl ist verärgert, da über 3.000 seiner "Pro Hetzendorf"-Folder trotz Zahlung von über 1.100 Euro für die Verteilung durch die Post nicht zugestellt wurden
    • Schodl fordert Schadenersatz, während die Post jegliche Zustellprobleme abstreitet und den Fall als abgeschlossen betrachtet
    red
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