Seestadt soll grün werden

Wiener pflanzen Blumen – dann müssen sie Strafe zahlen

Die Seestadt zählt mit ihren 10.000 Bewohner zu Wiens größtem Stadtentwicklungsprojekt. Doch so grün wie versprochen ist es nicht.

Lukas Leitner
Wiener pflanzen Blumen – dann müssen sie Strafe zahlen
Bürger erhielten für das Begrünen der Seestadt eine Strafe. (Symbolbild)
ALEX HALADA / picturedesk.com

Wer mit der U2 in die Seestadt fährt, sieht einiges. Die Donau, das Happelstadion, viel braun und dann grau. Denn die Seestadt, angepriesen als grüne Wohlfühloase und das Bauprojekt Wiens, ist zweifarbig. Grauer Asphalt und Schotterflächen und braune Erde sind zu sehen. Von grünen Wiesen keine Spur.

Strafe für grüne Wiese

Deshalb nahmen einige Bewohner der Seestadt das Problem selbst in die Hand. Mit viel Engagement wurden einige Schotterflächen begrünt und das auf eigene Kosten. Dann aber "wurde ihnen schamlos eine Gebühr für die Benutzung der bepflanzten Flächen verrechnet", wie die ÖVP in einer Presseaussendung mitteilt.

Schikane der Bürger

"Die Seestadt darf nicht zur Betonstadt werden! Dass die Bewohnerinnen und Bewohner für ihr eigenes Engagement sogar abgestraft werden, ist für die Menschen vor Ort schwer zu verstehen", betont Donaustädter Bezirksparteiobfrau, Nationalratsabgeordnete Gudrun Kugler von der ÖVP. Sie betitelt die Gebühr als eine "Schikane" der Bürger.

Bürgerversammlung soll Besserung bringen

Darum wird am 9. April eine Bürgerversammlung stattfinden. "Wir fordern den Bezirksvorsteher auf, ausführlich zur Begrünung der Seestadt zu informieren und eine breite Diskussion mit allen Teilnehmenden zu ermöglichen", heißt es von Wolfgang Orgler, Klubobmann der Grünen Donaustadt. Die Grünflächen sind auch im Kampf gegen die Hitze wichtig. Die Seestadt gilt im Sommer als der heißeste Ort Wiens.

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Auf den Punkt gebracht

  • Die Seestadt in Wien, das größte Stadtentwicklungsprojekt der Stadt, erfüllt nicht die versprochenen grünen Versprechen, mit grauem Asphalt und brauner Erde statt grüner Wiesen
  • Einige Bewohner haben sich selbst um Begrünungsmaßnahmen gekümmert, wurden dann aber mit Gebühren dafür bestraft, was von der ÖVP als Schikane der Bürger bezeichnet wird
  • Eine Bürgerversammlung am 9
  • April soll dazu beitragen, das Problem zu diskutieren und Besserung herbeizuführen
LL
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