Große Frauen der Geschichte

Wiener Museum macht Kaiser nun zu Kaiserinnen

"Reframed: Frauen im Fokus" bringt weibliche Geschichte(n) in die Ausstellung. Rund um den 8. März gibt es Vorträge, Führungen und Aktionen im NHM.
Wien Heute
04.03.2025, 12:01

Einmal im Jahr stehen die Frauen im Mittelpunkt und werden gefeiert. Das nimmt heuer auch das Naturhistorische Museum (NHM) am Maria-Theresien-Platz (Innere Stadt) zum Anlass für ein besonderes Veranstaltungsformat. Unter dem Motto "Reframed: Frauen im Fokus" finden hier rund um den Frauentag am 8. März Vorträge und Buchpräsentationen statt. Als besonderes Highlight ist die Verwandlung des Kaiserbildes geplant.

In der ersten Märzwoche hat sich das Museum zum Ziel gesetzt, historische Wegbegleiterinnen, ebenso wie gegenwärtige Mitarbeiterinnen, vor den Vorhang zu holen. In einer Reihe von Veranstaltungen werde beleuchtet, wie Frauen das Museum und seine Sammlungen auf unterschiedlichste Weise geprägt haben und nach wie vor prägen, hieß es im Vorfeld von den Veranstaltern. Auf dem Programm stehen viele Führungen, ein Vortrag am 5. März, eine Buchpräsentation am 6. März sowie ein Aktionstag am 8. März vor und hinter den Kulissen des Museums.

Wien verdankt einer Frau Zugang zum Museum

Das Stiegenhaus des NHM Wien ziert üblicherweise das sogenannte "Kaiserbild", das Franz Stephan I. von Lothringen im Kreise seiner Gelehrten inmitten seiner Naturaliensammlung in der Hofburg zeigt. Maria Theresia beauftragte dieses Gemälde, um ihrem Mann ein Denkmal zu setzen. Ihr ist es zu verdanken, dass Franz Stephans Naturaliensammlung nach seinem Tod für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde.

Die Aufstellung der Sammlung, wie sie am Bild zu sehen ist, geht ebenfalls auf Maria Theresia zurück: Die Monarchin sorgte dafür, dass diese wissenschaftlich inventarisiert und geordnet wurde. Anlässlich des Internationalen Frauentages 2025 zeigt sich das bekannte Gemälde temporär von seiner weiblichen Seite. Die fiktiven, adeligen Damen, die hier rund um Maria Theresia versammelt sind, stehen stellvertretend für die zahllosen Frauen, die die Geschichte der Sammlungen und des Museums im Laufe der Jahrhunderte prägten.

Geschichte von Frauen mitgeprägt

Einen spannenden Vortrag können Gäste bei Stefanie Jovanovic-Kruspel erwarten. Sie tritt am 8. März um 14.30 Uhr im Naturhistorischen Museum auf. Sie ist Autorin und Mitherausgeberin der neuesten Museumspublikation mit einem kritischen Blick auf das Verschwinden von Frauen in der Geschichtserzählung.

Sie sagt: "13 Frauen. Aus der Geschichte des NHM Wien" möchte nicht nur ein weiblicheres, sondern ein grundlegend kritischeres, facettenreicheres und bunteres Bild der Geschichte des Naturhistorischen Museums zeichnen. Es versteht sich auch als Auftakt und Auftrag zu einer generellen, umfassenderen Geschichtsbetrachtung. Denn Frauengeschichte ist mehr als nur das Zurechtrücken einer einseitigen, männlich orientierten Darstellung der Vergangenheit. Frauengeschichte stellt die unabdingbare Basis für eine fundierte aktuelle Diskussion über soziale Gerechtigkeit, partizipative Wissenschaften und Dekolonialisierung dar.“

In der neuen Publikation "13 Frauen. Aus der Geschichte des NHM Wien", werden 13 Protagonistinnen – zwölf historische und eine fiktive zukünftige – stellvertretend für die vielen kaum dokumentierten Frauen des Naturhistorischen Museums Wien in Wort und Bild eingefangen.

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