Jahresbericht liegt vor

Wiener Mindestsicherung: Fast zwei Drittel an Ausländer

Immer mehr Asyl- und subsidiär Schutzberechtigte sind in Wien in der Mindestsicherung. 765 Millionen Euro wurden 2023 ausgegeben. Die FPÖ ist empört.

Wien Heute
Wiener Mindestsicherung: Fast zwei Drittel an Ausländer
Sozialstadtrat Peter Hacker (SP)
Denise Auer

Der Jahresbericht zur Wiener Mindestsicherung für 2023 liegt nun in vollem Umfang vor. 142.001 in Wien lebende Menschen waren im letzten Jahr auf Hilfe der Stadt angewiesen.

Beunruhigende Nachricht: Die Zahl der Mindestsicherungsbezieher stieg 2023 um 7.700 Personen im Vergleich zum Jahr davor an, wir berichteten. "Trotz der exorbitanten Teuerung in den vergangenen Jahren hält sich die Mindestsicherungsquote seit 2019 stabil bei rund 7 Prozent", so Sozialstadtrat Peter Hacker (SP).

Die jährlichen Gesamtausgaben im Jahr 2023 belaufen sich auf rund 765 Millionen Euro – eine Steigerung um satte 15 Prozent in nur einem Jahr. Bezieher erhalten im Durchschnitt 805 Euro pro Monat.

62 Prozent sind keine Staatsbürger

Dramatisch: Fast zwei Drittel der Bezieher sind keine Staatsbürger. 2023 bezogen 88.439 Nichtösterreicher in Wien Mindestsicherung, damit sind 62 Prozent aller Beziehenden nicht österreichische Staatsangehörige. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein sattes Plus von 9,2 Prozent – von 80.954 auf 88.439 Personen. Bei den Männern beträgt das Plus rund 12 Prozent (+5.056), bei den Frauen rund 6 Prozent (+2.429). Insgesamt sind 52 Prozent der beziehenden Nichtösterreicher männlich (45.999) und 48 Prozent (42.440) weiblich.

25 Prozent mehr subsidär Schutzberechtigte

Die steigende Zahl von Ausländern in der Mindestsicherung ist laut Stadt Wien vor allem auf den Zuzug von Asyl- und subsidiär Schutzberechtigten zurückzuführen. In beiden Gruppen ist es 2023 im Vergleich zum Jahr 2022 zu starken Zuwächsen gekommen. Bei den subsidiär Schutzberechtigten beläuft sich der Zuwachs in Wien auf 25 Prozent – das entspricht einem Anstieg von 8.139 auf 10.173 Personen. Bei den Asylberechtigten beträgt das Plus 8,5 Prozenten, ein Zuwachs von 48.309 auf 52.417 Personen.

Immer mehr asylberechtigte Männer

Bei den subsidiär Schutzberechtigten ist laut Stadt Wien vor allem die Anzahl der Männer gestiegen, im Vergleich zum Vorjahr um 37 Prozent (+1.818 Personen). Die Anzahl der Frauen erhöhte sich um 7 Prozent (+216 Personen).

Auch bei den Asylberechtigten ist der Anstieg bei den Männern höher als bei den Frauen. Bei den männlichen Asylberechtigten beträgt das Wachstum 10 Prozent (+2.633 Personen) und bei den weiblichen 6,7 Prozent (+1.476 Personen). Vor allem minderjährige Asylberechtigte sind dazu gekommen, was auf Geburten und Familienzusammenführungen schließen lässt. Jeder zweite Asylberechtigte in der Mindestsicherung ist minderjährig.

FPÖ-Wien-Obmann Dominik Nepp: "Horrender Anstieg!"
FPÖ-Wien-Obmann Dominik Nepp: "Horrender Anstieg!"
Denise Auer

FP-Nepp: "Horrender Anstieg"

Schockiert zeigt sich der Wiener FPÖ-Chef Stadtrat Dominik Nepp über die aktuellen Zahlen des Mindestsicherungsberichts 2023, die eine drastische Zunahme bei subsidiär Schutzberechtigten und Asylberechtigten belegen. "Die Tatsache, dass 62 Prozent der Mindestsicherungsbezieher in Wien Nichtösterreicher sind, ist eine alarmierende Entwicklung, die unser Wiener Sozialsystem in den Abgrund führt. Horrend ist der Anstieg um 25 Prozent bei subsidiär Schutzberechtigten – von 8.139 auf 10.173 Personen. Bei den männlichen subsidiär Schutzberechtigten ist die Zahl sogar um unfassbare 37 Prozent gestiegen ist. Auch bei den Asylberechtigten ist ein deutlicher Anstieg zu verzeichnen", kritisiert Nepp.

"Magnet für Mindestsicherungsbezieher"

"Das ist ein neuerlicher Beleg dafür, dass die Stadtregierung Wien zu einem Magneten für Mindestsicherungsbezieher gemacht hat und zeigt den dringenden Handlungsbedarf einmal mehr auf", so VP-Wien-Chef Karl Mahrer.

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    Leserreporter

    Auf den Punkt gebracht

    • Im Jahr 2023 stieg die Zahl der Mindestsicherungsbezieher in Wien um 7.700 Personen auf insgesamt 142.001, wobei 62 Prozent der Beziehenden keine österreichischen Staatsbürger sind
    • Besonders stark zugenommen hat die Zahl der subsidiär Schutzberechtigten und Asylberechtigten, was die FPÖ scharf kritisiert und als alarmierende Entwicklung für das Wiener Sozialsystem bezeichnet
    red
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