"Umweltschutz"
Wiener kassiert 150 Euro Strafe – für 15 km/h zu viel
Ein 32-jähriger Autolenker fuhr mit Tempo 65 durch einen unbebauten Wald außerhalb der Wiener Stadtgrenze. Dafür soll er nun 150 Euro Strafe blechen.
An einem frühen Samstagmorgen fuhr ein 32-jähriger Angestellter mit seinem Volkswagen von Wien-Penzing in Richtung Hernals. Um nicht unnötig an leeren Kreuzungen und roten Ampel zu stehen, entschied sich Peter (Name von der Redaktion geändert*) die Amudsenstraße zu nehmen. Das erwies sich wenig später als großer Fehler.
50er-Zone außerhalb des Stadtgebiets
Was der Wiener offensichtlich übersehen hatte, war die gelbe Geschwindigkeitsbegrenzung nach der durchgestrichenen Ortstafel: Tempo 50 und der (teure) Zusatz: Immissionsschutzgesetz-Luft (IG-L). "Die Straße war völlig leer, keinerlei Verkehr. Kurz vor der Marswiese ging es dann steil bergab, da dürfte ich wohl etwas zu schnell gewesen sein", erzählt er im "Heute"-Talk. Das "bisschen zu schnell" waren gemessene 15 km/h, wie er knapp einen Monat später in einer Strafverfügung einsehen konnte. Und die hatte es in sich: Für die Tempo-Sünde soll Peter nun stolze 150 Euro bezahlen.
Der VW-Lenker sieht seinen Fehler im "Heute"-Gespräch ein, die Höhe der Strafe ist für ihn aber alles andere als nachvollziehbar: "Im Stadtgebiet hätte ich nur ein Drittel davon bezahlen müssen. Nach dem Verkehrszeichen kostet es dann gleich 150 Euro, obwohl man niemanden gefährdet, das ist doch absurd", ärgert er sich. Für den 32-Jährigen sei das reine Geldmacherei und habe nichts mit Umweltschutz zu tun.
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Umweltschutz wiegt höher als Verkehrssicherheit
Die ÖAMTC-Rechtsabteilung erklärt, warum die Strafen in solchen Gebieten extrem hoch sind. Fährt man nämlich im Ortsgebiet 61 km/h, kostet dies per Anonymverfügung 55 Euro. Dieselbe Tempoüberschreitung nach der Ortstafel auf der unverbauten Wiener Höhenstraße mit IG-L-Beschränkung schlägt dann mit 150 Euro zu Buche.
Doch warum der große Unterschied? Laut Behörde wiegt der Umweltschutz eben höher als die Verkehrssicherheit. Immissionsschutzgesetz-Strafen sind daher immer höher.
Für Peter ist das nur ein schwacher Trost, dennoch versucht er die Angelegenheit mit Humor zu sehen: "Immerhin habe ich für die 150 Euro ein ausgedrucktes Foto bekommen."