Österreich
Handelsobmann warnt –"Corona nichts gegen Energiekrise"
Der Wiener Modehändler Rainer Trefelik kämpft mit massiven Mehrausgaben durch den Strompreis meint, dass Covid dagegen ein Kindergeburtstag war.
Rainer Trefeliks Stromrechnung hat sich fast verdreifacht, so der Handelsobmann im Hintergrundgespräch der Bundessparte Handel – statt bergangenes Jahr rund 16.000 Euro zahle der Wiener Unternehmer für drei Monate nun 44.000 Euro.
Schuld an den explodierenden Preisen ist laut Stromlieferanten das sogenannte Merit-Order System, wonach sich der Strompreis am Europäischen Markt am teuersten Kraftwerk orientiert – und damit am Gaspreis.
Eine Regelung, die aus der Sicht des Bundesspartenobmanns absolut nicht tragbar sei. "Das ist ja so, als würde ein Wirt seinen Schnitzelpreis am teuersten Schnitzel in der Stadt bemessen müssen." Laut "Kurier" soll Rainer Trefelik im Hintergrundgespräch vor einer dramatischen Entwicklung im Winter gewarnt haben.
"Gegen das, was sich jetzt bei den Energiepreisen abspielt, waren die Auswirkungen von Corona im Handel ein Kindergeburtstag.“
Die Geschäfte laufen aktuell schleppend, die Kaufkraft der Kunden ist durch die Inflation und Teuerung in Österreich stark gesunken. Das Konsumentenvertrauen in der EU war im Juli laut Experten so bescheiden wie seit über 20 Jahren nicht.
Licht und Klimaanlage trotz Kostenexplosion
Trotz der Kostenexplosion beim Strom will der Unternehmer allerdings von gutgemeinten Energiespartipps nichts wissen "Das Licht bleibt an. Ein Mindestmaß an Beleuchtung braucht man schon aus Sicherheitsgründen", sagt er. Auch ohne Klimaanlage ginge im Modehandel nichts – "sonst will ja niemand mehr etwas anprobieren", erklärte er. In der Nacht werde diese allerdings runtergefahren – der Nachbarn zuliebe.