Kika kassiert ab
Wiener geht um 1.120€ essen, bekommt horrende Strafe
Ein XXL-Restaurant in Floridsdorf wirbt mit kostenlosen Parkplätzen auf einem Kika-Parkplatz. Jetzt hagelt es jedoch reihenweise Klagen.
Die Leopoldauer Alm ist wohl eines der bekanntesten XXL-Restaurants im Wiener Stadtgebiet und darüber hinaus. "Heute"-Lesereporter Christian war vor wenigen Wochen vor Ort essen und gönnte sich mit einigen Kollegen ein All-In-Package: Suppen, Grillteller, Spareribs, Schweinsbraten, Bier und was süßes. Für die leckeren Speis und Trank bezahlte er rund 1.120 Euro. Sein Auto stellte er auf dem Kika-Parkplatz gegenüber ab.
Doch der bittere Beigeschmack kam vor wenigen Tagen und wurde per Post zugestellt. Ein von Kika/Leiner beauftragter Anwalt fordert in einem Schreiben von dem Wiener 255 Euro – ansonsten würde er Christian wegen einer vermeintlichen Besitzstörung klagen. Er gibt auch zu auf dem Parkplatz gestanden zu haben. Dennoch versteht der Wiener die Welt nicht mehr: "Die Leopoldauer Alm wirbt ja mit den Gratis-Stellplätzen auf dem Kika-Parkplatz gegenüber. Und jetzt will mich der Kika verklagen? Das ist doch eine Sauerei."
Alm-Chef schäumt vor Wut
Ähnlich sieht das auch Christian Pircher, der Chef der Leopoldauer Alm. Im "Heute"-Talk erklärt er, dass es seit rund 15 Jahren einen Mietvertrag für die Parkplatznutzung mit dem Kika/Leiner gibt. Der Gastronom stellt sich ganz klar hinter seine Gäste und hat mittlerweile auch schon seinen Anwalt kontaktiert. Klärungsversuche mit dem Filialleiter verliefen nämlich bis jetzt im Sand.
"Sogar meine eigenen Mitarbeiter haben diese Briefe erhalten. So kann es ja nicht weitergehen, das ist geschäftsschädigendes Verhalten", poltert der Gastro-Boss gegenüber "Heute". Laut Pircher dürfte ein Christbaumverkäufer seine angemieteten Stellplätze eingenommen haben. Restaurant-Besucher seien aus diesem Grund genötigt, auf andere Plätze auszuweichen. Und genau diese werden jetzt abgestraft.
Kika klagt über fehlenden Platz
Das Unternehmen Kika/Leiner argumentiert hingegen, dass es in letzter Zeit zu massiven Problemen vor Ort gekommen sei. Die Parkplatznutzung habe in der Vergangenheit zwar sehr gut funktioniert – seit kurzem werbe die Alm allerdings mit 300 Parkplätzen, was zu einem starken Anstieg von parkenden Autos geführt habe. "Es bleiben dadurch kaum noch Parkplätze für den geöffneten Kika bzw. die Kunden des Eirichtungshauses, daher mussten hier Maßnahmen ergriffen werden", heißt es seitens des Kika-Pressestelle abschließend.
Wie der Streit nun ausgehen wird, bleibt abzuwarten. Betroffene Autofahrer sollten sich bei der ÖAMTC-Rechtsabteilung jedoch rechtlich beraten lassen, bevor sie die Summe an den Möbel-Riesen überweisen.