Österreich
Wiener Fotografin Müller-Uri in Idomeni festgenommen
Hunderte Flüchtlinge durchquerten am Montag den Grenzfluss zwischen Griechenland und Mazedonien bei Idomeni. Dabei starben drei Menschen. Unter den Flüchtlingen waren auch Aktivisten und Journalisten aus mehreren Ländern. Auch die Wiener Fotografin Fanny Müller-Uri wurde von der mazedonischen Polizei aufgegriffen und zwischenzeitlich eingesperrt.
Hunderte Flüchtlinge durchquerten am Montag den Grenzfluss zwischen Griechenland und Mazedonien bei Idomeni. . Unter den Flüchtlingen waren auch Aktivisten und Journalisten aus mehreren Ländern. Auch die Wiener Fotografin Fanny Müller-Uri wurde von der mazedonischen Polizei aufgegriffen und zwischenzeitlich eingesperrt.
Ob und inwiefern sich Müller-Uri strafbar machte, ist noch nicht geklärt. Klar ist hingegen, dass die Fotografin inzwischen wieder auf freiem Fuß ist. Sie wurde, genau wie die internationalen Journalisten wegen unerlaubten Grenzübertritts vorläufig fest genommen.
"Uns wurden Kameras abgenommen, und wir wurden in Gefängnisbusse gedrängt. Wir sollten nicht sehen, was mit den Flüchtlingen passiert, die am Boden in der Nässe sitzen mussten!" Zwölf Stunden hielt die Polizei sie wegen "illegalen Grenzübertrittes" fest.
"Ein Witz"
Müller-Uri zu "Heute": "Ein Witz. Wir sind über Wiesen und Felder gestiefelt, da war kein Grenzschild." Die Aktivisten zahlten 260 Euro, bevor sie freigelassen wurden. Aufgeben will Müller- Uri nicht: "Wir sind erschöpft, aber wir gehen wieder ins Camp und kämpfen gegen die unsäglichen Zustände." Dass die Flugblätter schuld am Flüchtlingsmarsch seien, glaubt sie nicht.
Unklar ist, ob Fanny Grünes Parteimitglied ist. Die Grüne Partei widersprach sich laut "Krone" selbst. Erst hieß es, Müller-Uri habe die Parteimitgliedschaft, bei der nächsten Anfrage hieß es dann wiederum, sie sei nicht in der Partei.
Regelmäßig für Flüchtlinge im Einsatz
Sie ist jedenfalls Sozialwissenschafterin aus Wien. Im April 2015, saß sie am "roten Telefon", jener Leitung, die Flüchtlinge wählen konnten, wenn sie zu ertrinken drohten. Sie übernahm mit 100 anderen Freiwilligen südlich und nördlich des Mittelmeeres regelmäßig Schichten am Not-Telefon des Netzwerks "Watch the med".
Die Nummer wurde damals in Flüchtlingsländern verbreitet, um in Notsituationen helfen zu können. Laut "Krone.at" war sie bis vor Kurzem bei der Grünen Bildungswerkstatt tätig.
12.000 verzweifelte Menschen und ein falscher Brief
Im Flüchtlingslager von Idomeni sitzen zur Zeit 12.000 Menschen fest. Die Grenze vor ihnen ist geschlossen, die Witterungsverhältnisse werden extremer, die Menschen verzweifelter. Deshalb versuchten am Montag einige Hundert, den Grenzfluss Suva zu durchqueren. Ganze Familien wateten mit Seilen durch den Fluss, der wegen Regens angeschwollen ist. Dabei ertranken zwei Männer und eine Frau aus Afghanistan.
Die, die es schafften, über den Fluss zu kommen, wurden vom mazedonischen Militär in Empfang genommen. Weniger als 300 Personen soll das Durchkommen wirklich gelungen sein. Auf diese Menschen wartet bald die ebenfalls geschlossene Grenze zu Serbien.
Ein Boll den Flüchtlingen Hoffnungen gemacht haben.