Ein Jahr nach Tat in Wien

Wiener fiel über gelähmtes Opfer eines Mordversuchs her

Am 28. August des Vorjahres wurde eine 40-Jährige überfallen und misshandelt, die zuvor schon Schlimmstes erlebt hatte.
Christian Tomsits
03.02.2025, 22:00

Schreckliche Schandtat auf offener Straße in Wien-Ottakring: "Es war ein gemeiner und niederträchtiger Übergriff", erklärte die schockierte Staatsanwältin am Montag am Wiener Landesgericht. Ein 28-jähriger Wiener mit Wurzeln in Baden (NÖ) musste sich dort wegen versuchter Vergewaltigung und schwerer Körperverletzung verantworten.

Der junge Mann, der laut eigenen Angaben neben der Matura auch eine Lehre als Bürokaufmann abgeschlossen haben will, soll im Suff über eine vor einem Frauenhaus sitzende Polin hergefallen sein. Erst habe er die 40-Jährige, der der Zutritt zur Einrichtung in Wien-Ottakring verwehrt worden war, küssen wollen.

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Attacke auf offener Straße

Als die Frau sich jedoch angewidert wegdrehte, soll der Betrunkene das ihm vorher völlig unbekannte Opfer mit wuchtigen Schlägen und brutalen Tritten malträtiert haben. "Ich kann mich nur noch an einen Tritt erinnern, da ich nach zwei Flaschen Wodka einen Filmriss hatte", verteidigte sich der junge Mann, der sich an eine versuchte Vergewaltigung nicht erinnern wollte.

Laut Gutachter leide der Angeklagte an Schizophrenie. Psychiater Hofmann warnte eindringlich vor weiteren Gewalttaten des Mannes, der die Nase der Frau regelrecht zertrümmert hatte. Für Beamte bot sich am Tatort daher ein Bild des Schreckens. Das Opfer wurde versorgt, währen für den Wiener (28) die Handeschellen klickten.

Opfer von Ex fast getötet

Besonders tragisch: Das obdachlose Opfer war bereits ein Jahr davor nur knapp dem Tod entronnen. Damals wurde sie von ihrem gewalttätigen Ex-Partner, den sie über Facebook kennengelernt hatte, regelrecht zu Brei geschlagen. Immerhin kassierte der dafür eine lange Haftstrafe. Zur Verhandlung am Montag kam die tapfere Frau übrigens im Rollstuhl. Seit der Attacke von ihrem Ex könne sie nicht mehr richtig gehen. Das nicht rechtskräftige Urteil für den ihr völlig fremden Vergewaltigungsverdächtigen: sechs Jahre Haft plus eine Einweisung in ein forensisch-therapeutisches Zentrum. Das Opfer bekam 5.000 Euro Schmerzensgeld zugesprochen.

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