Rätsel um Grabschändung

Wiener fassungslos – "Einbrecher öffneten Opas Sarg"

Am Kagraner Friedhof wurde in ein Mausoleum eingebrochen und Gräber geöffnet. Hinterbliebene verständigten die Polizei, die Spurensicherung rückte an.

Christian Tomsits
Wiener fassungslos – "Einbrecher öffneten Opas Sarg"
Enkel Marin vor dem Mausoleum am Kagraner Friedhof, in das Unbekannte eindrangen
Sabine Hertel/privat

Eine gemeine Serie an Einbrüchen auf Gräber gibt aktuell Rätsel auf. Ein betroffener Angehöriger (29) kann es nicht fassen: "Die Gruft und sogar der Sarg von meinem Opa wurden am Kagraner Friedhof geöffnet", so Marin (Name geändert) zu "Heute". Sein Vater hatte am Dienstag mit Schrecken bemerkt, dass die Silikonfugen des Grabdeckels an der letzten Ruhestätte fehlten und eine Kante der schweren Granitplatte abgesplittert war.

Große Betroffenheit und Wut

Seither konnte die Familie des Verstorbenen kein Auge mehr zudrücken. "Dass jemand die Totenruhe von unseren Angehörigen (auch die Eltern des Großvaters liegen dort, Anm.) nach 14 Jahren stört und vielleicht sogar die Leichen angefasst und auf der Suche nach Schmuck umgedreht hat, macht uns völlig fertig", so die verzweifelten Verwandten. Die toten Familienmitglieder werden von wie Heilige verehrt. Dass so etwas in Österreich passiert, macht die Nachkommen fassungslos.

Allein der Sachschaden ist immens – auch weil kein Anbieter das Roma-Mausoleum wegen umliegender Bäume, die nicht geschnitten werden dürfen, versichern wollte. Der immaterielle Schaden bei den Hinterbliebenen sei hingegen gar nicht zu bemessen. Hinzu kommt die Angst, dass die Täter wieder kommen. "Wir wünschen uns mehr Unterstützung vom Friedhof, vielleicht, dass sie eine Überwachung ermöglichen", fordern die Angehörigen.

Da auch am Wiener Zentralfriedhof zuletzt viele Roma-Gräber geöffnet wurden, ermittelt die Polizei nun schon in mehr als einem Dutzend Fällen wegen schwerer Sachbeschädigung und Störung der Totenruhe.

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    Linz AG / fotokerschi.at

    Auf den Punkt gebracht

    • Eine Serie von Grabschändungen auf Wiener Friedhöfen gibt Rätsel auf, nachdem ein betroffener Angehöriger fassungslos berichtet, dass die Gruft und der Sarg seines Opas geöffnet wurden
    • Die verzweifelten Verwandten beklagen nicht nur den immensen Sachschaden, sondern auch die Störung der Totenruhe und fordern mehr Unterstützung vom Friedhof, möglicherweise in Form von Überwachung
    • Die Polizei ermittelt in mehr als einem Dutzend Fällen wegen schwerer Sachbeschädigung und Störung der Totenruhe
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