Wien
Wiener (42) erbost über "Abzocke" bei GIS-Anrufen
GIS-Gebühren muss Karl M. (42) keine zahlen, dafür steigen nun seine Telefonkosten. Anrufe bei der Hotline sind – nach Ortstarif – kostenpflichtig.
"Das ist doch eine Abzocke", klagt Karl M. im Gespräch mit "Heute". Der Wiener ist einer von 285.000 Menschen, die von den Rundfunkgebühren befreit sind. Darunter fallen all jene, die körperlich oder sozial hilfsbedürftig sind. Einmal jährlich muss die Befreiung verlängert werden – dafür steht ein Antragsformular zur Verfügung, das etwa drei Monate vor Ablauf zugeschickt wird. Doch das reiche oftmals nicht aus, kritisiert Karl M.: "Immer fehlt irgendein Dokument, etwas ist unklar, man hat Rückfragen. Dann wende ich mich an die Telefonhotline der GIS."
"Ältere Menschen tappen hier in die Kostenfalle"
Der Schock kam schließlich mit der nächsten Telefonrechnung. "Statt knapp 20 Euro musste ich plötzlich 24 Euro zahlen", berichtet der 42-Jährige. "Ich dachte zunächst an Betrugsanrufe und habe recherchiert. Es handelte sich aber um die Kosten für die Anrufe beim Rundfunkservice." Die Anrufe bei der 0810-Nummer werden zum Ortstarif angeboten – maximal 10 Cent pro Minute kostet ein Anruf. "Das Problem ist, dass man immer mindestens 20 Minuten in der Warteschleife hängt. Und das geht ins Geld", klagt M. "Auf der einen Seite muss ich keine Gebühr bezahlen, auf der anderen Seite steigen die Telefonkosten. Das ist doch absurd. Vor allem ältere Menschen tappen hier in die Kostenfalle!"
GIS: "Wartezeiten betragen im Durchschnitt 60 Sekunden"
Da der Antrag für eine Befreiung über ein Formular gestellt werden kann, sei ein zusätzlicher Anruf nicht notwendig, erklärt Alexander Hirschbeck aus der GIS-Geschäftsführung. "Grundsätzlich war die Idee der Nummer, die Anrufe für ganz Österreich zum Ortstarif anzubieten, um es für alle Personen österreichweit kostengünstig zu halten. Es ist uns als GIS selbstverständlich ein großes Anliegen, unsere Kundinnen und Kunden rasch und umfassend zu informieren, daher versuchen wir eine große Anzahl an Kundenanfragen auf unterschiedlichen Kanälen abzuwickeln und bieten dafür auch ausgedehnte Servicezeiten an", so Hirschbeck weiter. Die Service-Hotline sei von Montag bis Freitag von 8 bis 21 Uhr und Samstag von 9 bis 17 Uhr erreichbar. Wartezeiten würden im Durchschnitt 60 Sekunden betragen, heißt es dazu.