Wien
Klare Ansage zu Gas-Stopp durch Putin: "Wien ist safe"
Putin dreht den Gas-Hahn immer weiter zu und die Bundesregierung ruft bald zum Energie sparen auf. Aus Wien heißt es, die Versorgung sei gesichert.
Seit Tagen schon hat Russland die Gaslieferungen nach Österreich und andere Staaten Europas massiv zurückgefahren. Täglich kommt nur noch die Hälfte, der bestellten Menge an. Die heimischen Reserven können zwar dank alternativen Anbietern aktuell noch weiter aufgestockt werden, allerdings sind die Speicher erst zu 41 Prozent gefüllt. Auf dem höchsten Füllstand könnte Österreich sich ein ganzes Jahr lang selbst versorgen, doch davon sind wir noch weit entfernt.
Schon jetzt macht sich die Bundesregierung darauf bereit, dass Wladimir Putin den Gashahn komplett zudrehen könnte. Das eigentlich schon stillgelegte Fernheizkraftwerk Mellach wird aktuell wieder reaktiviert, soll nach einer voraussichtlich Monate dauernden Umrüstung seine fauchenden Öfen dann mit klimaschädlicher Kohle befeuern.
Österreicher sollen Wohnungen weniger heizen
Energieministern Leonore Gewessler arbeitet derzeit am Notfallplan für das Land, will zudem ab Herbst eine Energiespar-Kampagne starten. "Energie sparen ist immer gescheit, zum Klima schützen, um Geld zu sparen und den Gasverbrauch zu reduzieren", so die Ministerin. Wo die Bürger ansetzen sollen?
So solle man etwa die Raumtemperatur der eigenen vier Wände um ein bis zwei Grad reduzieren oder beim Kochen immer den Deckel auf den Topf setzen. Auch auf den Autobahnen sei langsameres Fahren ein wichtiger Beitrag, um Treibstoff zu sparen. Tempo 100 könnte ebenfalls kommen.
Wien für Ernstfall abgesichert
Verkehrt wären Einsparungen freilich nicht, doch zumindest aus der Stadt Wien tönt es, dass die Versorgung selbst bei einem kompletten Gas-Stopp aus Russland gesichert sei. "Wien ist in der aktuellen Situation safe", sagte Wien Energie-Chef Michael Strebl am Montag im ORF. Die Hauptstadt verfüge bereits über vier Kraftwerke, die anstelle von Gas auch Öl verheizen könnte.
Konkret befinden sich diese im Arsenal, in der Spittelau, in Inzersdorf und der Leopoldau. Wiens Gasspeicher seien zudem mit rund 84 Prozent doppelt so gut gefüllt wie der Bundesschnitt. Der Energieversorger rechnet damit, dass bis September oder Oktober der maximale Füllstand erreicht wird.