Wirtschaft

Gewessler sagt Wien Energie Finanzhilfe des Bundes zu

Wien Energie ist in finanzielle Notlage geraten, es geht um 1,7 Milliarden Euro –  Energieministerin Leonore Gewessler springt nun in die Bresche.

Beim großen Energiegipfel der Bundesregierung am 28. August platzte die Wien Energie-Bombe. Energieministerin Gewessler sagte Unterstützung zu.
Beim großen Energiegipfel der Bundesregierung am 28. August platzte die Wien Energie-Bombe. Energieministerin Gewessler sagte Unterstützung zu.
picturedesk.com

Am Wochenende platzte am Energiesektor eine Bombe: Wien Energie muss aufgrund der Teuerung rund 1,7 Milliarden Euro an Sicherheiten hinterlegen – und kann das offenbar nicht. Die Begriffe Insolvenz und Pleite vermeidet man, finanzielle Nöte sind aber bestätigt. Jetzt hat der Energieversorger der Stadt Wien beim Bund um Finanzhilfe angefragt. Offenbar mit Erfolg, denn die türkis-grüne Regierung signalisierte am Montag ihre Bereitschaft, das Unternehmen mit einer Finanzspritze aus Steuergeldern gesund zu impfen.

Krisengespräche zu "offenen Fragen"

"Die Wien Energie hat am Wochenende die Bundesregierung um finanzielle Unterstützung gebeten. Diese Hilfe haben wir gestern bei einem Krisengipfel selbstverständlich zugesagt", verkündete Energieministerin Leonore Gewessler (Grüne) am Montag ihre Unterstützungsabsichten. Sie betonte, dass die Versorgungssicherheit der zwei Millionen Wien Energie-Kunden im Mittelpunkt stehen würde.

Jetzt geht es offenbar weiter mit einem neuen Krisengipfel, denn die Hilfe ist laut "Kronen Zeitung" nur über den Umweg der Stadt Wien möglich. Direkt kann der Bund das Unternehmen nicht unterstützen. Gewessler gibt den Fahrplan vor: "Um rasch helfen zu können, müssen noch offene Fragen mit der Stadt Wien als Eigentümerin geklärt werden. Diese Gespräche finden in den kommenden Stunden statt."

Wien Energie dementiert Insolvenz

Das Unternehmen selbst dementiert, dass es insolvent sei, es verfüge über "beste Bonität", heißt es. Sollte der Bund mit Finanzmitteln einspringen müssen, dann müssten vorher alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft worden sein, berichtet das Ö1-"Morgenjournal". Es dürfe dann keine Boni für die Chefs geben und auch keine Gewinnausschüttungen.

"Um Versorgung der Kund*innen sicherzustellen, führt Wien Energie Handelsgeschäfte an Energiebörsen durch. Dabei muss das Unternehmen – wie alle Börsenteilnehmer – Sicherheitsleistungen hinterlegen. Aufgrund des am Freitag abermals europaweit explodierten Strompreises steigen diese erforderlichen Sicherheitsleistungen unvorhergesehen an. Die Sicherheiten kommen zurück, sobald die Handelsgeschäfte abgewickelt werden", rechtfertigt sich indes Wien Energie.

"Die laut Medienberichten bevorstehende Pleite und Zahlungsunfähigkeit der Wien Energie ist ein Skandal, für den SPÖ-Bürgermeister Ludwig die volle Verantwortung trägt. Wenn es tatsächlich stimmt, dass die Stadt Wien schon in der Vergangenheit dem stadteigenen Unternehmen Geld zugeschossen hat, ohne den Gemeinderat darüber zu informieren, dann wird das weitreichende Folgen haben", wettert indes der Wiener FPÖ-Chef Dominik Nepp.

1/50
Gehe zur Galerie
    <strong>21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert</strong>. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. <a data-li-document-ref="120073491" href="https://www.heute.at/s/fuer-490-euro-voellig-ungeniessbares-schulessen-serviert-120073491">"Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.</a>
    21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. "Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.
    privat, iStock
    An der Unterhaltung teilnehmen