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Wie schreibt man 600 Bücher, Herr Brezina?

Weit über 70 Millionen Bücher hat Thomas Brezina bisher verkauft und diese Zahl dürfte dank seiner beiden neuen Bücher jetzt noch steigen.

Fabian J. Holzer
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Lukas Beck

So ganz genau weiß jetzt nicht einmal das Team von (Thomas Brezina (59) ob "Sisi: Ball der Mörder" das 598., 599. oder 600. Buch des Autors ist. Am 4.10. erschien bereits sein Sachbuch „Die Geschichte der Erde in Reimen“ und am Samstag folgt nun der zweite Sisi-Krimi. Wie das geht? "Schreiben, schreiben, schreiben!", sagt er im "Heute"-Talk, „das Ausdenken, das ist ein ganz großer Teil meines Lebens und deswegen lebe ich auch sehr zurückgezogen, damit ich das alles schaffe." Sein Geheimrezept für einen so hohen Output ist aber nicht nur das zurückgezogene Leben mit seinem Ehemann in London, sondern auch das Reisen. "Bewegung ist für mich beim Schreiben etwas sehr Wichtiges. Wenn ich weiter verreise, dann hat das den Grund, dass ich mich erhole und erholen muss, wie jeder andere Mensch und dadurch bekomme ich auch Abstand zu all den Sachen, zu Geschichten. Das lässt wieder neue Gedanken und Ideen in meinem Kopf erwachen."

"Ich begebe mich in die Niederungen des Kinderbuches"

Den Vorwurf, er habe so einen großen Output, weil er "eh nur" Jugendbücher schreibt, weist Brezina vehement zurück: "Viele bekannte Autoren haben ja auch schon gesagt: "Ich schreibe jetzt mal ein Kinderbuch" und gemeint: "Ich begebe mich in die Niederungen des Kinderbuches". Ich habe das immer furchtbar gefunden. Bei mir ist es genau anders, ich schreibe jetzt auch Erwachsenenbücher", lacht er. Gegen das Klischee, das Schreiben von Kinderbüchern wäre einfach, geht Brezina schon seit Jahren vor: "Also die Vorstellung, dass es so einfach ist, für Kinder und Jugendliche zu schreiben, kommt daher, dass viele vor Kindern und Jugendlichen nicht den Respekt und die Achtung haben, die sie verdienen."

Ein Mord mitten in der Hofburg? 

Im Fall von "Sisi: Ball der Mörder" sind nun aber wie schon beim Erstling der Reihe im letzten Jahr wieder die Erwachsenen das Zielpublikum. "Die kaiserliche Familie ist jetzt in der Hofburg, nicht mehr im Schloss Schönbrunn, also es wird dort auch ein bisschen das Leben beschrieben und Kaiserin Elisabeth hat eine Erzrivalin, die sich immer wieder über sie lustig macht und da rutscht ihr eben bei einem Essen der Satz heraus: "Ich würde sie am liebsten ermorden" und eine Woche später bei einer Ballveranstaltung fällt dann genau diese Frau, diese Fürstin, im Tanzen ohne irgendeinen Grund tot um." Somit muss die Kaiserin wieder zur königlichen Detektivin werden, um den Todesfall aufzuklären."

Der dritte Teil ist auch schon in Planung

Wie schon beim ersten "Sisi"-Krimi investierte Thomas Brezina wieder einen großen Teil der Arbeit in historische Recherche, mitunter auch ein wenig detailverliebt: "Wenn du im Jahre 1866 auf den Kohlmarkt gegangen bist am Abend, war es stockfinster oder nicht? All diesen Fragen musste ich nachgehen." Aber gerade diese Details machen auch den zweiten Band erfrischend authentisch. Ob Teil 3 auch schon irgendwo in seinem Hinterkopf herumspukt? "Ja. Die Geschichte ist fertig skizziert." Etwas anderes würde einen bei Thomas Brezina auch verwundern. Bleibt nur die Frage, ob das dann die Nummer 609 oder 615 sein wird. "Sisi: Ball der Mörder" ist ab Samstag, 15. Oktober im Handel.

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