Wirtschaft

Wie schlimm ist die Tesla-Explosion für die Marke?

Wenn ein Tesla Feuer fängt, gehen die Bilder um die Welt – Tesla ist eine Hype-Marke. Der Brand könnte Konsequenzen haben.

Heute Redaktion
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Aufnahmen eines explodierenden Autos (siehe Video oben) machen derzeit die Runde auf Social Media und in den Zeitungen. Das Video stammt von einer Überwachungskamera in einer Tiefgarage in Shanghai. Das Interesse ist groß, weil das Auto ein Model S von Tesla ist. Der Autobauer hat eine Untersuchung gestartet.

Der Markenname ist einer der Hauptgründe, warum die Selbstentzündung des Autos große Reaktionen auslöst: "Jeden Tag verbrennen zig andere Autos, und keinen kümmert es", sagt Auto-Professor Ferdinand Dudenhöffer von der Universität Duisburg gegenüber "20 Minuten". Er bezeichnet Tesla als eine "Hype-Marke", die permanent für Berichte sorgt, selbst wenn etwas passiert, was bei anderen Marken kaum auf Interesse stoßen würde.

Technologie schürt Unsicherheit

Außer dem Hype um Tesla ist es aber vor allem auch die Technologie des Autobauers, die bei solchen Zwischenfällen das Rampenlicht auf sich zieht: "Tesla ist ein besonderes Unternehmen, weil es Technologien einsetzt, die bisher keiner hatte", so Dudenhöffer.

Beim Elektroauto haben Konsumenten laut dem Experten besondere Bedenken wegen Brandgefahr. Viele hätten schon von überhitzten Laptop-Batterien gehört und dass selbst diese kleinen Akkus verheerende Brände auslösen könnten. "Wenn der Laptop-Akku im Flugzeug nur schon warm wird, muss man es melden." Das schüre die Angst, sagt der Autoexperte.

Dass Tesla mit neuen Technologien an den Markt gehe, sei manchen Konsumenten suspekt, sagt Andreas Herrmann, Wirtschaftsprofessor an der Universität St. Gallen: "Tesla steht immer unter dem Verdacht, halbfertige Technologien in den Autos zu verbauen." Wenn dann etwas passiert, sehen sich diese Konsumenten bestätigt.

Image-Schaden für Tesla

Dudenhöffer glaubt, dass solche Vorfälle dem Image von Tesla schaden. Gerät bei einer stark medienpräsenten Marke wie Tesla das Verhältnis zwischen positiven und negativen Meldungen zu stark aus dem Gleichgewicht, könne es sein, dass die Investoren kalte Füsse bekämen.

Von daher ist das Timing des Autobrands besonders ungünstig: Die Aufnahmen stammen von Ostern und gerieten damit ausgerechnet vor der Veröffentlichung des ersten Quartalsberichts am Mittwoch in Umlauf. Das könnte laut Dudenhöffer einen Einfluss auf die Investoren haben.

Bei Tesla brennts auch anderswo

Außer Autobränden gibt es noch eine ganze Reihe anderer Vorfälle, die dem Image von Tesla gefährlich werden könnten. Kürzlich berichtete etwa "Business Insider" über die chaotischen Zustände in den Batteriefabriken von Panasonic, die Tesla mit Akkus versorgen: Sicherheitsbestimmungen würden teils missachtet, was die Qualität der Batterien beeinträchtigen und auch die Brandgefahr erhöhen könne.

Die lauwarme Reaktion auf das im März vorgestellte Model Y könnte Investoren ebenfalls abschrecken, so Dudenhöffer. Zudem verunsichere CEO Elon Musk die Anleger mit kontroversen Tweets und Zoff mit der US-Börsenaufsicht.

E-Mobilität lässt sich kaum bremsen

Laut Herrmann von der Universität St. Gallen ist es denkbar, dass Tesla-Brandfälle auch das Image der E-Mobilität als Ganzes in Mitleidenschaft ziehen. Darum könnten Regierungen etwa Vorschriften für E-Autos verschärfen. Die E-Mobilität werde sich aber wohl kaum so richtig bremsen lassen. Und Tesla-Fahrer, die sowieso tendenziell eher risikobereit seien, würden ihre Meinung wegen solcher Vorfälle sowieso nicht ändern.

Ob der Fall Einfluss auf Teslas Verkäufe hat, werde sich in den Zulassungszahlen zeigen, heißt es seitens Tesla.

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