Meinungschef dankt ab

Widerstand wächst – Jeff Bezos mischt Zeitung auf

Der Eigentümer des Blatts Jeff Bezos teilte ein Schreiben an die Redaktion via X. Darin teilte er drastische Änderungen am Meinungsressort mit.
Newsdesk Heute
27.02.2025, 14:42

Amazon-Gründer Jeff Bezos ist seit 2013 auch Eigentümer der US-Qualitätszeitung "Washington Post". Nun teilte der Milliardär via X ein Schreiben, welches er vor Kurzem seiner Redaktion übermittelte. Die Mitteilung betrifft vor allem das Meinungsressort, das Bezos jetzt scheinbar eigenhändig umgestaltet.

Seine Entscheidungen stoßen auf Widerstand. Anfang 2025 verließ die Pulitzer-Preisträgerin und Karikaturistin Ann Telnaes die "WP", da eine Zeichnung die unter anderem Jeff Bezos darstellte zurückgehalten wurde. Zudem forderten über 400 Mitarbeiter in einem offenen Brief ein Treffen mit dem Multi-Milliardär, in dem sie Beunruhigung über den Führungsstil äußerten und betonten, dass das verlorene Vertrauen widerhergestellt werden müsse.

"Das Internet erledigt diese Aufgabe"

In Zukunft gelte es "zwei Säulen" zu unterstützen und verteidigen, nämlich "persönliche Freiheiten" und "freie Märkte". Zwar sei es weiterhin erlaubt, auch andere Themen zu behandeln, "Standpunkte, die gegen diese Säulen gerichtet sind" werden allerdings künftig "von anderen(Anm.: anderen Medien)  veröffentlicht", heißt es in dem X-Post.

Eine große Bandbreite von Ansichten sei im Print nicht mehr zeitgemäß, legt Bezos' Schreiben nahe: "Es gab eine Zeit, in der eine Zeitung, vor allem wenn es sich um ein lokales Monopol handelte, es als eine Dienstleistung ansah, den Lesern jeden Morgen einen breit gefächerten Meinungsteil vor die Haustür zu legen, der alle Ansichten abdecken sollte. Heute erledigt das Internet diese Aufgabe."

Aktueller Meinungschef geht

Laut Bezos habe er den Posten seines neuen Meinungsressorts dem aktuellen Chef David Shipley unter der Bedingung "wenn die Antwort kein absolutes Ja ist, muss sie Nein lauten" angeboten. Shipley soll nach reiflicher Überlegung abgelehnt haben. Man sei nun auf der Suche nach einem neuen Meinungschef, der diese Richtung einschlagen wird.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 27.02.2025, 15:24, 27.02.2025, 14:42
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