Politik

Widerstand gegen Masken-Aus – hier soll FFP2 bleiben

Das Ende der Maskenpflicht lässt längst nicht alle jubeln. Im Land regt sich Widerstand, genug hätten die Schutzmaßnahme lieber beibehalten.

Roman Palman
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Die Regierung lässt die FFP2-Maske hinter sich. Nicht allen gefällt das.
Die Regierung lässt die FFP2-Maske hinter sich. Nicht allen gefällt das.
GEORG HOCHMUTH / APA / picturedesk.com (Symbolbild)

Dazu gehört auch die bekannte Virologin Dorothee von Laer. Wenn man besonders vulnerable Gruppen weiter schützen möchte, dann ist das Ende der Maskenpflicht kontraproduktiv, sagt die Medizinern aus Innsbruck am Rande einer Wissenschaftstagung in Wien: "Man sollte die Maskenpflicht in Bereichen aufrechterhalten, wo ein Mensch, der medizinisch betrachtet vulnerabel ist, hin muss." Dazu gehörten neben Apotheken eben auch Supermärkte.

Völlig unabhängig davon, was im Herbst genau eintrete; besonders gefährdete Gruppen würden immer betroffen sein, sagt auch Professorin Tanja Stamm von der MedUni Wien. "Das sind psychisch kranke Personen, es sind pflegende Angehörige, es sind Patienten, Kinder und Jugendliche, Personen aus dem Gesundheitsbereich", zählt sie gegenüber Ö1 auf. Diese sollten gehört und in die Diskussion einbezogen werden. 

Öffis und Supermärkte als Kontaktpunkte

Kritisch sieht auch Molekularbiologe Ulrich Elling die Abschaffen der Maskenpflicht. "Das Maske auf-ab-auf-ab verringert das Vertrauen in die Maßnahme. Und Vertrauen in Politik und evidenzbasierten Entscheidungen sind die wichtigste Währung", so der Experte. Er fürchtet, dass die Bürger dann eine neuerliche Einführung im Herbst womöglich nicht mehr mittragen könnte. "Zumindest im öffentlichen Verkehr, wo Menschen oft keinen Abstand halten können, halte ich die Maske weiterhin für unabdingbar."

Thomas Czypionka vom Institut für Höhere Studien schlägt in die selbe Kerbe. Auch er hätte es für besser gehalten, die Maskenpflicht in den Öffis und Lebensmittelgeschäften beizubehalten, erklärt er in der Rundschau des ORF-Radios. 

Bürger glauben, Pandemie ist vorbei

"Es ist durchaus verständlich, dass die Leute, vor allem wenn es heiß draußen ist, nicht sehr gerne eine Maske tragen. Aber der Nutzen der Maske, die doch das gelindeste Mittel ist, das wir in dieser Pandemie zur Verfügung haben, ist unbestritten", erklärte die Juristin und Vorsitzende der Bioethik-Kommission, Christiane Druml, schließlich Mittwochfrüh dann im "Morgenjournal".

Nach dem Wegfall von einem Tag auf den anderen sei nun die Frage: Wie können wir die Bevölkerung wieder motivieren, wenn es im Herbst wieder eine etwas gefährlichere Variante gibt. 

Die wichtige Balance zwischen Schutz und Freiheit habe die Bundesregierung mit ihrer Entscheidung nicht halten können: "Nein. Weil in der Bevölkerung das Gefühl aufkeimt, dass die Pandemie schon vorüber ist. Und das ist leider falsch."

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