"Besorgniserregender Trend"

WHO-Studie: Menschen bewegen sich weltweit zu wenig

Die WHO warnt: Mehr als 31 Prozent der weltweiten Bevölkerung haben im Alltag zu wenig körperliche Betätigung. Das erhöht das Krankheitsrisiko.

Heute Life
WHO-Studie: Menschen bewegen sich weltweit zu wenig
Im Alltag mit Öffis und zu Fuß unterwegs zu sein, gilt als moderate Bewegung und wird von der WHO empfohlen.
Guo Chen Xinhua / Eyevine / picturedesk.com

Um langfristig gesund zu bleiben, ist regelmäßige Bewegung ein Muss. Mindestens 150 Minuten pro Woche empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) für jeden Erwachsenen. Gemeint ist Bewegung moderater Intensität wie Gehen, Radfahren oder Hausarbeit. Alternativ wird auch zu 85 Minuten intensiver Betätigung wie Laufen geraten. Das ist nicht nur gut für die Figur, sondern auch fürs Immunsystem und kann anderen Krankheiten wie Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen.

Weit vom globalen Ziel entfernt

Die Realität sieht leider anders aus. Weltweit bewegen sich Erwachsene viel zu wenig, heißt es in einer neuen WHO-Studie. "Bewegungsmangel ist eine stille Bedrohung für die globale Gesundheit und trägt erheblich zur Last an chronischen Krankheiten bei", sagte WHO-Präventionsexperte Rüdiger Krech. Neue Daten zeigen, dass fast ein Drittel (31 Prozent) der Erwachsenen weltweit, etwa 1,8 Milliarden Menschen, im Jahr 2022 das empfohlene Maß an körperlicher Aktivität nicht erreichten. Die Ergebnisse deuten auf einen besorgniserregenden Trend der körperlichen Inaktivität bei Erwachsenen hin, der zwischen 2010 und 2022 um etwa 5 Prozentpunkte zugenommen hat.

Wenn sich dieser Trend fortsetzt, wird der Grad der Inaktivität voraussichtlich bis 2030 weiter auf 35 Prozent steigen. Derzeit ist die Welt noch weit davon entfernt, das globale Ziel zu erreichen, die körperliche Inaktivität bis 2030 zu reduzieren.

Frauen inaktiver als Männer

Besorgniserregend sind weiterhin Unterschiede zwischen Geschlecht und Alter. Körperliche Inaktivität ist weltweit bei Frauen noch immer weiter verbreitet als bei Männern, mit einer Inaktivitätsrate von 34 Prozent gegenüber 29 Prozent. In einigen Ländern beträgt dieser Unterschied bis zu 20 Prozentpunkte. Darüber hinaus sind Menschen über 60 weniger aktiv als andere Erwachsene, was die Bedeutung der Förderung körperlicher Aktivität bei älteren Erwachsenen unterstreicht. Angesichts dieser Erkenntnisse ruft die WHO die Länder dazu auf, ihre Politik stärker umzusetzen und körperliche Betätigung unter anderem durch Breitensport und Gemeinschaftssport sowie aktive Freizeitgestaltung und Fortbewegung (zu Fuß gehen, Radfahren und Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel) zu fördern und zu ermöglichen.

Die höchsten Inaktivitätsraten wurden in der einkommensstarken Region Asien-Pazifik (48 Prozent) und in Südasien (45 Prozent) beobachtet. In anderen Regionen reichten die Inaktivitätsgrade von 28 Prozent in einkommensstarken westlichen Ländern bis zu 14 Prozent in Ozeanien.

Auch Verbesserungen feststellbar

Trotz der besorgniserregenden Ergebnisse gibt es in einigen Ländern Anzeichen für eine Verbesserung. Die Studie zeigte, dass fast die Hälfte aller Länder der Welt im letzten Jahrzehnt einige Verbesserungen erzielt hat, und 22 Länder werden das globale Ziel, die Inaktivität bis 2030 um 15 Prozent zu senken, wahrscheinlich erreichen, wenn sich dieser Trend im gleichen Tempo fortsetzt.

Auf den Punkt gebracht

  • Ein Drittel der Erwachsenen weltweit bewegt sich nicht genug, was zu einer stetig steigenden körperlichen Inaktivität führt
  • Besonders Frauen und ältere Menschen sind betroffen
  • Die WHO ruft die Länder dazu auf, Maßnahmen zu ergreifen, um die körperliche Aktivität zu fördern und die Inaktivität zu reduzieren, obwohl es in einigen Ländern Anzeichen für Verbesserungen gibt
red
Akt.
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