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WhatsApp-Aus: Zu dieser Alternative rät Snowden
WhatsApp ist der beliebteste Messenger-Dienst weltweit, doch jetzt wird der Support auf hunderttausenden Handys eingestellt. Zu dieser Alternative rät Whistleblower Edward Snowden.
Seit dem Jahreswechsel können rund 400.000 Windows-Phone-User den Messenger WhatsApp nicht mehr nutzen. Mit 1. Februar droht nun auch Android- und iOS-iPhone-Nutzer mit älteren Smartphones die Einstellung des Supports. Betroffen sind die Android-Version 2.3.7 Gingerbread und älter sowie iPhones mit iOS 8 und älter.
Was Datenschutz und Sicherheit angeht, ist der von 1,6 Milliarden Menschen genutzte Messenger nicht das Gelbe vom Ei. Eigentümer Facebook sammelt zahlreiche Nutzerdaten und will ab diesem Jahr bildschirmfüllende Werbung schalten.
Zwar sind die Nachrichten auf WhatsApp End-to-End verschlüsselt, so dass sie kein Dritter einsehen kann. Allerdings werden Metadaten wie Name, Geburtstag, Telefonnummer, Status sowie Nutzungsort und -zeit, gesammelt. Facebook ergänzt damit die zahlreichen existierenden Nutzerprofile.
Eigentlich liefert WhatsApp genug Gründe, sich einen Umstieg auf einen anderen Dienst gründlich zu überlegen. Alternativen ohne Werbung, die zudem weniger Daten über dich sammeln, gibt es bereits. Die bekanntesten sind wohl die Messenger "Signal" und "Telegram". Aber auch "Hoccer", "Ginlo" und "Wire" finden bei den Usern Anklang. Die einmalig kostenpflichtige App "Threema" wurde von Stiftung Wartentest als beste Alternative beurteilt.
Die Kritik an "Telegram", das allein in Deutschland 7,8 Millionen User zählt: Der Nutzer muss Zugriff auf das Adressbuch gewähren und End-to-End-Verschlüsselung geschieht nur bei den optionalen "Geheimen Chats". Hier werden die Nachrichten auch nur auf den Geräten der User gespeichert. Der normale Nachrichtenverkehr wird standardmäßig nämlich in einer Cloud gespeichert und könnte von Hackern nach Knacken der Verschlüsselung eingelesen werden.
Snowden setzt auf "Signal"
Welche Vorteile diese Alternativen Messenger noch haben, erfährst du im Video oben. Doch welche App empfiehlt jemand, der es wissen muss? Edward Snowden tut alles, um nach der Enthüllung von geheimen US-Dokumenten, sein Leben und Tun vor den Behörden der Vereinigten Staaten zu verbergen. Doch auch er kann nicht auf den Kontakt zur Außenwelt völlig verzichten. Der Messenger seiner Wahl: "Signal".
Dessen Betreiber handeln nach dem Zero-Knowledge-Prinzip, wodurch sie keinerlei Informationen darüber haben, wer wann mit wem worüber redet. Doch auch der beste Messenger ist noch nicht Schutz genug, wie der ehemalige CIA-Agent und Staatsfeind der USA genau weiß:
So baust du ein abhörsicheres Handy
Via Twitter verriet der Whistleblower, im September, wie er heutzutage ein vollkommen abhörsicheres Smartphone konfigurieren würde. Produkte von der Stange scheiden völlig aus, egal ob Apple, Samsung oder andere Hersteller. Erst muss das Betriebssystem weichen. Bei Snowden kommt das auf Sicherheit und Datenschutz orientierte GrapheneOS auf Android-Basis von Daniel Micay zum Einsatz.
Doch die Software ist nicht alles, danach geht es ans Schrauben: Mikrophone und Kameras müssen abgelötet werden. Das Handy taugt danach nur noch zum Texten. Und das ist laut Snowden auch gut so, zu groß sei sonst das Risiko ausspioniert zu werden.
Internet am Handy nur per Kabel
Prinzipiell gilt auch, alle Verbindungen nach draußen so gut wie möglich zu kappen. "Ich würde alle Funkverbindungen (WLAN, Bluetooth und auch Mobile Daten) abschalten, wenn ich sie nicht verwende. Alle Verbindungen würde ich zudem durch das TOR-Netzwerk leiten", so Snowden.
Der Exil-Amerikaner würde zudem daheim vollkommen auf WLAN verzichten: "Ich würde Ethernet verwenden; Ja, Ethernet auf einem Telefon". Also ab zur Netzwerk-Dose und ein Kabel anstecken. Wie man sieht, muss man auf seinem Smartphone auf eine ganze Menge an Komfort verzichten, wenn man sich umfassend vor Spionage schützen will. Im Alltagsgebrauch ist dies leider nicht praktikabel.
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