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What the ...? Nachbarland will Anglizismen verbieten

In Italien sorgt ein Gesetzesentwurf für Aufregung, welcher die Verwendung von Anglizismen künftig mit bis zu 100.000 Euro bestrafen will.

Jochen Dobnik
Ein Gesetzesentwurf, welcher die italienische Sprache vor ausländischen Einflüssen schützen soll, sorgt für Diskussionen.
Ein Gesetzesentwurf, welcher die italienische Sprache vor ausländischen Einflüssen schützen soll, sorgt für Diskussionen.
Getty Images/iStockphoto

"Wir haben ein Gesetz zur Verteidigung der italienischen Sprache vorgeschlagen, um die Verwendung von Anglizismen in der Geschäftswelt zu reduzieren. Unternehmen, die gegen das Gesetz verstoßen, können mit Geldstrafen von bis zu 100.000 Euro belegt werden", erklärt Fabio Rampelli von "Fratelli d'Italia". Die Partei von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni will die Verwendung von Anglizismen unter bestimmten Voraussetzungen unter harte Strafen stellen.

Der Gesetzvorstoß zielt vor allem auf die öffentliche Verwaltung und auf staatliche Institutionen ab, schreibt die Online-Ausgabe der "Berliner Zeitung". Fremdsprachige Wörter in offiziellen Mitteilungen würden die italienische Sprache "erniedrigen und demütigen", so Rampelli. Der Entwurf würde auch ausländische Unternehmen betreffen, die offizielle Dokumente und Stellenbeschreibungen übersetzen müssten. Bezeichnungen wie "Human Resources", "Customer Service" oder "Business Partner" sollen in Zukunft tabu sein.

Fremdwörter dürften nur verwendet werden, wenn es keine äquivalenten italienischen Begriffe gibt, um einen Sachverhalt auszudrücken.

Wie Rampelli betont, sei laut neuesten Schätzungen die Anzahl englischer Wörter in der italienischen Schriftsprache seit dem Jahr 2000 um 773 Prozent gestiegen. Demnach gibt es fast 9.000 englische Lehnwörter im Wörterbuch von Treccani, denen rund 800.000 italienische Wörter gegenüberstehen. Geht es nach den "Fratelli d'Italia" soll auch ein Ausschuss zum Schutz, zur Förderung und Wertschätzung der italienischen Sprache eingerichtet werden.

Die Opposition läuft indessen Sturm gegen den Gesetzesentwurf. "Eine lächerliche Initiative, die uns leider in die traurige Realität führt, in die der rechte Flügel das Land Schritt für Schritt drängt", erklärt etwa Irene Manzi von der Demokratischen Partei dem Schweizer "Blick".

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