Wetter

Wetter-Experte sagt jetzt Neuschnee für Österreich an

Nach einer heftigen Regen-Walze muss sich Österreich in den kommenden Tagen auf einen Schnee-Hammer einstellen. Wo es nun überall weiß wird.

André Wilding
Der Schnee feiert im Mai ein kurzes Comeback.
Der Schnee feiert im Mai ein kurzes Comeback.
Land Salzburg / Franz Neumayr (Symbolbild)

Ein kleines Tief zieht gerade über Dänemark in Richtung Ostsee weiter und dessen Kaltfront erreicht in der Nacht auf Mittwoch auch Österreich. In Kombination mit dem Tief "Chappu" über Norditalien ist somit im Alpenraum bis Mittwochmittag mit kräftigem Regen zu rechnen, der besonders entlang der östlichen Nordalpen ergiebig ausfällt. Sogar mit Schnee ist stellenweise zu rechnen.

"Derzeit laufen bei der Unwetterzentrale zahlreiche Starkregen-Warnungen der dritthöchsten Stufe Orange und der zweithöchsten Stufe Rot. Betroffen ist dabei der Großteil des Landes, lediglich vom südlichen Vorarlberg bis zum Brenner sowie in Osttirol und Kärnten bleiben die Mengen unterhalb unserer Warnschwellen", erklärt UBIMET-Experte Konstantin Brandes gegenüber "Heute".

Dauerregen in Österreich

Der Regen hat sich laut dem Experten dabei bereits am Vormittag von Süden und Südosten her auf weite Teile Österreichs ausgebreitet. "In den kommenden Stunden regnet es also vielerorts anhaltend, in der kommenden Nacht besonders im Osten zeitweise auch stark", so Brandes. Am Mittwoch fällt aus der Nacht heraus dann vom Arlberg bis zum Marchfeld noch Regen, dieser legt im Laufe des Tages aber immer mehr Pausen ein.

"Das Ereignis geht also am Mittwoch zu Ende. Zu den Mengen: In den orange bewarnten Gebieten kommen meist 25 bis 50 l/m² zusammen, in einem Streifen von Salzburg bis Wien und Mattersburg fallen bis morgen sogar oft um 50 l/m² mit Spitzen bis zu 70 l/m² von jetzt bis morgen früh", weiß der Meteorologe. An den großen Flüssen erwartet der Experte dabei trotz steigender Pegel kein markantes Hochwasser.

Niederschlagssumme bis Mittwoch
Niederschlagssumme bis Mittwoch
UBIMET

Brandes: "So gehen die Prognosen für die Donau derzeit von einem 1-2-jährlichen Hochwasser aus, das kommt also doch recht häufig vor. Zum Glück für die Hochwasserlage liegt die Schneefallgrenze nicht allzu hoch, derzeit bei knapp unter 2.000 Meter. Über Nacht und am Mittwoch erreicht uns noch kältere Luft, sodass die Schneefallgrenze in den Nordalpen gegen 1.000 Meter sinkt.

"Kältepole" Europas

Im Mittel- und Hochgebirge fällt somit der meiste Niederschlag als Schnee und kommt erst in den Folgetagen durch Abschmelzen in die heimischen Flüsse. Angesprochen auf die frischen Temperaturen in Österreich stellt der Meteorologe klar, dass die Alpenrepublik gerade durchaus zu den "Kältepolen" Europas zählt.

"Die 5 oder 6 Grad Tageshöchstwert am Mittwoch in höheren Tälern der Nordalpen sind so ziemlich das kälteste, was der Kontinent am Mittwoch in bewohnten Regionen zu bieten hat. Einzig im Bergland Norwegens und Schwedens sind die Temperaturen ähnlich niedrig. Deutlich wärmer als in den Nordalpen ist es dagegen in Helsinki (16 Grad), Reykjavik (10 Grad) und Murmansk (russ. Nordmeer, 15 Grad)", sagt Brandes zu "Heute".

Neuschneesumme von Dienstag bis Mittwoch
Neuschneesumme von Dienstag bis Mittwoch
UBIMET

Die Schneefallgrenze sinkt am Mittwoch laut dem UBIMET-Experten dabei von derzeit knapp unter 2.000 Meter bis Mittwochfrüh in den Nordalpen auf 1.300 bis 1.000 Meter ab. "Nennenswerte Schneemengen kommen aber nur im Mittel- und Hochgebirge zusammen, in bewohntem Gebiet reicht es kaum für eine Schneedecke", stellt Brandes klar.

Der Ausblick

Am Freitag ziehen in der Osthälfte kompaktere Wolken durch, zumindest gelegentlich lässt sich aber auch die Sonne blicken und die Schauerneigung ist nur gering. Von Vorarlberg bis in den Wienerwald scheint sie etwas häufiger, über dem westlichen Bergland bilden sich am Nachmittag lokale Regenschauer. 15 bis 22 Grad.

Am Samstag scheint nördlich der Alpen von Beginn weg häufig die Sonne, im Süden halten sich verbreitet noch dichtere Wolken, aus denen es auch etwas regnet. Im weiteren Tagesverlauf lockert es auch dort auf und es stellt sich ein Mix aus Sonne, Wolken und einzelnen Schauern ein. Lokal muss man auch mit Gewittern rechnen. Es wird wieder wärmer bei Höchsttemperaturen zwischen 18 und 26 Grad.

Auch der Sonntag hat einiges an Sonne und frühsommerliche Temperaturen von 21 bis 27 Grad zu bieten. "Nach langem Warten startet der Frühling also ab dem Wochenende durch und dürfte auch erstmal bei uns bleiben", erklärt Konstantin Brandes gegenüber "Heute".

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