Vizekanzler zu "Heute"
Werner Kogler teilt aus – "FPÖ ist Verräter-Partei!"
Im Zuge der Spionage-Affäre giftet der Grüne Vizekanzler in Richtung der Blauen: Sie seien rechtsextrem und würden "die Heimat an Russland verraten."
Der für lange Antworten berüchtigte grüne Vizekanzler kam im Gespräch mit "Heute" überraschend schnell zum Punkt. Die jüngste Spionage-Causa sei ein "No-Go", die Kette über Marsalek, Weiss und Ott führe direkt zur FPÖ. "Das, was die Blauen machen, ist Verrat. Die FPÖ ist keine Heimatpartei, sondern eine Verräterpartei."
„Die FPÖ ist keine Heimatpartei, sondern eine Verräterpartei."“
Die "rechtsextremen Blauen" hätten Österreich an die Russen verkauft. "Wir lassen uns den Heimatbegriff sicher nicht von ihnen klauen", platzte Kogler der Kragen. Nun sei die wichtigste Maßnahme, die Nachrichtendienste "wasserdicht" zu machen und die Sünden der Vergangenheit aufzuklären. Solange nicht sicher sei, "dass alles sauber zugeht" sollen auch keine neuen Kompetenzen – wie WhatsApp-Überwachung – für die Dienste kommen, richtete Kogler dem Kanzler aus.
Integration, Migration – "Probleme"
Beim Thema Migration räumt der Vizekanzler Versäumnisse ein: "Ja, es gibt Probleme" – beim notwendigen Zuzug von Fachkräften schade "das Geplärre von der Festung Österreich uns aber massiv." Spätestens beim Strafrecht soll für Migranten jedoch Schluss sein. Auch bei antisemitischen Auffälligkeiten wird "das Recht auf Staatsbürgerschaft verwirkt".
Die Leitkultur-Kampagne des Koalitionspartners ÖVP sei zwar deren Sache, er halte die Postings aber für "verunglückte Sujets." Ein Waffenverbot, wie in Favoriten, wäre laut Vizekanzler "in ganz Österreich wünschenswert."
Das gesamte Interview mit dem Vizekanzler im Video:
EU-Wahlkampf mit Aktivistin Schilling
Warum man niemand aus der Partei, sondern die 23-jährige Quereinsteigerin Lena Schilling als EU-Spitzenkandidatin aufzustellen ließ? "Das war auch meine Idee. Klimaschutz ist ein zentrales Thema und wir wollten der Jugend eine Chance geben", so Kogler.
Zur kommenden Nationalratswahl
Trotzdem will sich der Polit-Dauerbrenner auch im Alter von 62 Jahren die erneute Kandidatur als Spitzenkandidat fürs Parlament nicht nehmen lassen. Die Konkurrenz von Babler-SPÖ und BIER lässt ihn kalt. Zur KPÖ sagt er: "Deren Stalinisten sind zum Fremdschämen, die Außenpolitik-Postionen gehen nicht".
Ob der Sportminister (war früher aktiver Fußballer) nach Knie-Operationen übrigens selbst noch Sport treibt? "Wandern, Schwimmen und Radfahren" – mehr gehe nicht mehr: "Merkt man ja", lacht der Vizekanzler.