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Wer onaniert, soll künftig Geldstrafe bezahlen
Jeder Samenerguss, der sich "außerhalb einer Vagina" ereignet und somit erkennbar nicht der Fortpflanzung dient, soll kosten. Der ernste Hintergrund.
Strafe für Onanieren - das steht nicht in einem Internet-Forum, sondern im Gesetzestext Nr. 4260, -Paragraf 173.010, mit dem sich das Parlament in Austin, Texas, beschäftigen muss. Eingebracht hat ihn Jessica Farrar. Die 50-jährige Demokratin sitzt seit fast 23 Jahren im Abgeordnetenhaus. Letzte Woche hat sie das Papier im "House State Affairs Committee" eingebracht - aus Gründen.
Provokation
Den Vorsitz dort hat nämlich der streng konservative Republikaner Byron Cook. Der muss nun eine öffentliche Anhörung ansetzen, in der Befürworter und Gegner der Gesetzes-Initiative ihre Argument vortragen. Damit erreicht Farrar ihr Ziel: TV-Sender, Reporter von Zeitungen - alle sollen kommen und die eigentliche Botschaft der gläubigen Katholikin verbreiten.
Farrar will nämlich die hohen Hürden für Frauen, die abtreiben wollen, in dem erzkonservativ regierten Bundesstaat kritisieren. Etwa: Vor einem Schwangerschaftsabbruch müssen sich Frauen kurz hintereinander zweimal in einem Krankenhaus vorstellen und eine vaginale Ultraschalluntersuchung über sich ergehen lassen.
Strafe für Abtreibung
Und: Es gibt Bestrebungen in Texas, die seit einem Grundsatzurteil des Obersten Gerichtshofs 1973 landesweit erlaubte Abtreibung wieder unter Strafe zu stellen. Frauen sollen für ihr sexuales Verhalten "persönlich verantwortlich gemacht werden können". Dagegen tritt Jessica Farrar auf - und kontert mit der Forderung nach einem Onanie-Verbot.
(cnn)