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Wer Lehrer werden will, bekommt hier 6.500 Euro Prämie
Im Schulbereich hat man derzeit massiv mit dem Lehrermangel zu kämpfen. Lehrer sollen deshalb nun 6.500 Euro Prämie bekommen, wenn sie dafür umziehen.
"Bildung bringt's" lautet das Motto in Vorarlberg, doch die Lehrer bleiben bisher aus. Wie Bildungsminister Martin Polaschek bei einer Pressekonferenz Ende Juli betonte, gibt es gerade in den Bundesländern Wien und Vorarlberg Probleme bei der Besetzung von Lehrerstellen. Zuvor warnte die Lehrergewerkschaft sogar davor, dass im Herbst ganze Klassen ohne Lehrer dastehen könnten.
Die Bildungsdirektion in Vorarlberg geht deshalb auf Lehrerfang außerhalb Vorarlbergs: Pädagogen aus anderen Bundesländern, die nach Vorarlberg zum Unterrichten wechseln, sollen verteilt auf zwei Jahre insgesamt 6.510 Euro Prämie bekommen. Die Prämie setzt sich aus einem Wohnungszuschuss von 180 Euro pro Monat für zwei Jahre sowie der Bezahlung eines zweijährigen Klimatickets im Wert von insgesamt 2.190 Euro zusammen. Ein eigenes "Welcome Center" soll die Neuankömmlinge aus den anderen Bundesländern zusätzlich etwa bei der Wohnungssuche oder bei Fragen rundum ihre Neuanstellung unterstützen.
Werbekampagne im Burgenland
Die Prämie bekommen alle angehenden Pflichtschullehrer, die mit Hauptwohnsitz in einem anderen Bundesland nach Vorarlberg zum Unterrichten kommen. Mit einer entsprechenden Kampagne geworben wird derzeit seitens der Bildungsdirektion aber nur im Burgenland, "weil es dort keinen Lehrermangel gibt", erklärt Elisabeth Mettauer-Stubler, Pressesprecherin der Bildungsdirektion in Vorarlberg.
Bei der Plakataktion, die seit Montag läuft, ginge es darum, Lehrpersonen im Burgenland anzusprechen, die dort für dieses Jahr keine Stelle gefunden hätten. "Im Burgenland gibt es nämlich einen Überhang an Lehrern“, sagt Mettauer-Stubler im Gespräch mit "Heute". Eine Ausweitung der Werbeaktion auf andere Bundesländer sei nicht geplant, weil man keinem Bundesland Lehrer abwerben wolle, das selber Probleme mit dem Lehrermangel hätte. Die Aktion gilt sowohl für ausgebildete Lehrer als auch für Quereinsteiger mit einschlägiger Fachausbildung.
Auch Schweizer werben
In Vorarlberg macht auch die Nähe zur Schweiz Probleme, wo man entsprechend dem dortigen Lohniveau auch besser verdient. Das bestätigt auch Mettauer-Stubler: "In den Vorarlberger Tageszeitungen werben auch die Schweizer Behörden um Lehrer." Man befinde sich im Westen also durchaus in einer besonderen Konkurrenzsituation. Deshalb habe man die Prämie schon vor Jahren ausgeschrieben, neu sei nur die Plakataktion im Burgenland, so die Pressesprecherin.
Keine Prämie in Wien
Auf Nachfrage in der Bildungsdirektion Wien heißt es, es sei derzeit keine entsprechende Abwerbe-Aktion in anderen Bundesländern geplant. In der Wiener Schulbehörde gibt man sich bezüglich des Lehrermangels zuversichtlich: Man geht davon aus, dass alle Stunden ab Herbst wie geplant gehalten werden können. Zwar seien mit Stand 7. Juli noch rund 50 klassenführende Lehrstellen im Volksschulbereich und zehn im sonderpädagogischen Bereich unbesetzt, man arbeite aber noch Bewerbungen ab. Erst danach könne man entscheiden, ob allfällige weitere Maßnahmen wie der Einsatz von Lehramtsstudenten gesetzt werden müssen.