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Wer auf YouTube zu früh flucht, verdient kein Geld mehr

YouTube hat für die Monetarisierung von Videos neue Regeln erlassen. Diese verärgern die Community. Ein einziges falsches Wort reicht.

20 Minuten
Die Videos von YouTuber Daniel Condren wurden als Erwachseneninhalte eingestuft. Jetzt kann er damit kein Geld mehr verdienen.
Die Videos von YouTuber Daniel Condren wurden als Erwachseneninhalte eingestuft. Jetzt kann er damit kein Geld mehr verdienen.
YouTube/RTGamer

Wer auf YouTube Geld verdienen will, muss sich an die "Inserenten-freundlichen Inhaltsrichtlinien" halten. In diesen ist genau festgelegt, inwiefern Videos für Werbung geeignet sind und monetarisiert (siehe Box) werden können. Die Richtlinien wurden im November angepasst und sorgen in der YouTube-Community für großen Ärger, da sie auch rückwirkend auf bereits publizierte Videos angewendet werden.

Zu Beginn darf nicht geflucht werden, danach ist es in Ordnung

Die neuen Richtlinien wirken sehr spezifisch, lassen dennoch viel Interpretationsspielraum. Obszöne Ausdrücke wie "S**t" oder "F**k" dürfen in den ersten sieben Sekunden eines Videos, im Titel und im Thumbnail nicht vorkommen. Auch auf der Kleidung dürfen solche Ausdrücke nicht abgebildet sein. Ansonsten wird ein Video umgehend demonetarisiert. Ab Sekunde acht darf wieder geflucht werden, aber nicht zu viel. Denn wer "während des gesamten Videos konsequent flucht", riskiert ebenfalls, dass ein Video nicht mehr für die Monetarisierung infrage kommt. Gelegentliches Fluchen "wie zum Beispiel in Musik-Videos" führt laut den YouTube-Richtlinien nicht zwangsläufig dazu, dass ein Video für Werbung ungeeignet ist. Auch Abkürzungen wie "WTF" oder "TV-taugliche" Ausdrücke wie "verdammt" sind in Ordnung.

Auch Gamer leiden unter den neuen Richtlinien

Ein paar Abschnitte beziehen sich spezifisch auf Gewaltdarstellungen in Games. "Brutale Tötungen oder schwere Verletzungen mit Schwerpunkt auf Körperflüssigkeiten und Körperteilen wie Enthauptungen und Zerstückelungen" dürfen in den ersten sieben Sekunden nicht gezeigt werden, ab Sekunde acht sind sie aber wieder in Ordnung. Ebenfalls nicht mehr für Werbung geeignet sind Game-Videos mit Darstellungen von sexueller Gewalt, Folter oder Gewalt an Jugendlichen.

Die Anwendungen der neuen Regeln bekamen mehrere Userinnen und User schon zu spüren. Ein Video des YouTubers "Stan from Poland" wurde aufgrund der neuen Regelung demonetarisiert. Der Grund: In einem Ausschnitt des Videos war auf dem T-Shirt seines Freundes ein chinesisches Wort zu sehen. Es wird im Chinesischen verwendet, um einen Fremden zu bezeichnen, und heißt übersetzt so viel wie "fremdes Gespenst". Trotz einer Beschwerde bestand YouTube darauf, das Video für Werbung nicht mehr zuzulassen. Das Wort wurde von der Video-Plattform als "extreme Obszönität" eingestuft (siehe Video).

Youtuber "RTGame", mit bürgerlichem Namen Daniel Condren, reichte auf YouTube Beschwerde ein. Eine Best-of-Compilation seiner Videos vom Jahr 2022 wurde ohne Begründung als Erwachseneninhalt eingestuft und war somit für Werbung ebenfalls ungeeignet. Nachdem er YouTube gebeten hatte, die Einstufung rückgängig zu machen, wurden weitere zwölf Videos von ihm als "18+" eingestuft. Auf Twitter lässt er verlauten, dass er nun eine Auszeit von YouTube braucht. Und er ist wohl nicht der Einzige.

So werden Videos auf YouTube monetarisiert
Creators haben die Möglichkeit, dass sie für ihre Inhalte von YouTube bezahlt werden. Voraussetzungen dafür sind mindestens 1.000 Abonnenten und 4.000 Stunden gültige Wiedergabezeit von öffentlichen Videos in den letzten zwölf Monaten. Sind diese Bedingungen erfüllt, kann man sich mit seinem YouTube-Kanal für das YouTube-Partnerprogramm bewerben. Danach wird von der Video-Plattform überprüft, ob der Kanal und seine Inhalte den Richtlinien entsprechen. Wird der Kanal ins Programm aufgenommen, können Creators zwischen verschiedenen Monetarisierungsfunktionen wie beispielsweise Werbeanzeigen in Videos wählen und so Geld verdienen.

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    Beim Einschlafen greifen viele Schlaflose auf YouTube-Videos zurück.
    Beim Einschlafen greifen viele Schlaflose auf YouTube-Videos zurück.
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