Mit ökologischen Mitteln

Wenn's pikst und juckt – Tulln sagt Gelsen den Kampf an

Nicht nur bei der Grünraumpflege hat sich die Gartenstadt Tulln ganz der Ökologie verschrieben, auch die Gelsen werden auf natürlichem Wege dezimiert.

Niederösterreich Heute
Wenn's pikst und juckt – Tulln sagt Gelsen den Kampf an
Sobald es wärmer wird, sind auch die Stechmücken nicht mehr weit. In Tulln sagt man den Gelsen nun den Kampf an
(Symbolbild) Getty Images

Auch heuer arbeitet die Stadtgemeinde Tulln mit umweltfreundlichen Mitteln an der Regulierung der Gelsen-Larven. Das aktive Gelsen-Management der Stadtgemeinde wird seit vielen Jahren geführt und laufend optimiert. Die Mitarbeiter des Bauhofes sind insbesondere nach Regentagen verstärkt im Einsatz – aufgrund der warmen Witterung wurde heuer sogar schon Ende Februar damit begonnen.

Evaluierung und gezielte Maßnahmen

Alle stehenden Gewässer werden bei Regen in Kombination mit sommerlichen Temperaturen rasch zu Gelsen-Brutstätten. Potenzielle "Larven-Zonen" im öffentlichen Bereich befinden sich vor allem rund um das Aubad, den Wasserpark und die Kleine Tulln, in Neuaigen beim Waldsee, in Langenlebarn bei der Dorflacke und in der Nähe der Sandfeldsiedlung.

Bürgermeister Peter Eisenschenk besuchte im Mai die Mitarbeiter des Bauhofes Christian Jauker, Martin Bayer, György Nagy und Bereichsleiter Johann Simetzberger beim Ausbringen des Mittels zur Gelsen-Dezimierung
Bürgermeister Peter Eisenschenk besuchte im Mai die Mitarbeiter des Bauhofes Christian Jauker, Martin Bayer, György Nagy und Bereichsleiter Johann Simetzberger beim Ausbringen des Mittels zur Gelsen-Dezimierung
Stadtgemeinde Tulln

An diesen Standorten sowie auch in den stehenden Gewässern in der Au nördlich der Donau wird das Eiweißpräparat B.T.I. (Bacillus thuringiensis israelensis) regelmäßig und gezielt von den Mitarbeitern des Bauhofes ausgebracht. Es handelt sich dabei um ein Bodenbakterium, das weltweit im Boden vorkommt, also ein natürlicher Bestandteil der Natur ist.

Bazillus gegen Gelsen-Larven

Das Mittel wird mit Wasser vermischt und gezielt mit Spritzen in den Brutstätten ausgebracht. Bereits nach nur wenigen Stunden bilden sich im Magen der Larve Enzyme, welche zu deren Absterben führen. Der Vorteil dieses rein natürlichen Stoffes ist, dass er ausschließlich bei Gelsen-Larven zum Absterben führt und ansonsten für Fauna und Flora unschädlich ist.

Wir arbeiten daran, die Gelsen-Larven so gut wie möglich zu reduzieren. Wir verwenden dafür nur rein biologische Mittel.
Peter Eisenschenk
Bürgermeister Stadtgemeinde Tulln

Mit Konzept gegen die Gelsen-Plage

Da sich das natürliche Hochwasser in der Au und somit auch die Brutstätten der Gelsen von Jahr zu Jahr ändern, ist eine laufende Überwachung und Kontrolle notwendig. "Wir arbeiten daran, die Gelsen-Larven so gut wie möglich zu reduzieren. Wir verwenden dafür nur rein biologische Mittel. Eines muss uns aber bewusst sein: Das Vorkommen von Gelsen ist an sich ein natürliches Phänomen und unsere Maßnahmen können die Population nicht gänzlich eliminieren. Mein besonderer Dank gilt den Kollegen vom Bauhof, die oft bei schweißtreibenden Temperaturen unterwegs sind", erklärt Bürgermeister Peter Eisenschenk (ÖVP).

Anti-Gelsen-Maßnahmen für zu Hause

  • Kleine Wasserstellen (z.B. Blumen-Untersetzer, Vogeltränke) mindestens 1x pro Woche entleeren und gegebenenfalls neu füllen
  • Gegenstände, in denen sich Wasser sammeln kann, umdrehen oder unter Dach lagern (z.B. Gießkanne, Schirmständer, Reifen, etc.)
  • Regenwasser-Tonnen verschließen oder mit einem feinmaschigen Fliegengitter versehen
  • Bei massivem Aufkommen können rund um Gartenteiche auch natürliche Mittel aufgebracht werden (BTI ist in Kleinstmengen beim Bauhof erhältlich)

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    Leserreporter

    Auf den Punkt gebracht

    • Die Stadtgemeinde Tulln setzt auf ökologische Mittel, um die Gelsen-Larven zu bekämpfen
    • Durch die Verwendung des natürlichen Bodenbakteriums B.T.I
    • werden die Brutstätten der Gelsen gezielt behandelt, was zu deren Absterben führt
    • Trotzdem kann die Population der Gelsen nicht vollständig eliminiert werden, da ihr Vorkommen ein natürliches Phänomen ist
    red
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