Fussball
Wenniger: "Wurde aus Bayern-WhatsApp-Gruppe gelöscht"
Schlagerspiel bei der Frauen-EM in England. Österreichs Fußballerinnen treffen im Viertelfinale auf Deutschland. Ein Duell alter Bekannter.
Wie bereits 2017 überstand Österreichs Frauenteam die EM-Vorrunde, schaffte den Sprung in die K.o.-Phase. 2017 war erst im Halbfinale Endstation. Nun wartet mit den DFB-Frauen ein absoluter Titelfavorit. Trotzdem sieht Teamchefin Irene Fuhrmann die Österreicherinnen nicht chancenlos, baut weiter auf das ÖFB-Kollektiv.
"Es macht mich stolz, wie wir in der Gruppenphase aufgetreten sind. Wichtig ist, was wir uns selbst zutrauen", meinte die ÖFB-Betreuerin. "Uns hat stark gemacht, dass wir Gegnerinnen vor verschiedene Herausforderungen gestellt haben. Wir haben bewiesen, die Gegnerinnen weit von unserem Tor weghalten zu können. Das müssen wir bestätigen. Wir treten als Kollektiv auf und haben den absoluten Willen", so die ÖFB-Trainerin.
Wenninger wurde aus WhatsApp-Gruppe gelöscht
Die bereits vielzitierte Neuauflage von Cordoba 44 Jahre nach dem WM-Spiel in der argentinischen Stadt wird für beide Teams jedenfalls ein besonderes Spiel. Denn Geheimnisse werden die beiden Teams nicht voreinander haben. Gleich 13 ÖFB-Spielerinnen verdienen ihr Geld bei deutschen Bundesliga-Klubs, in der DFB-Elf sind es sogar 20 Spielerinnen. Es gibt große Blocks von Bayern München, Wolfsburg und Eintracht Frankfurt.
Deshalb trifft Carina Wenninger auch auf ihre - mittlerweile ehemaligen - Teamkolleginnen. 2008 kam Wenninger nach München, wird nun an die AS Roma verliehen. "Ich bin aus der Bayern-Gruppe gelöscht worden", lachte die Abwehrspielerin auf den Kontakt zu ihren Teamkolleginnen angesprochen. "Aber wir haben eine neue Gruppe gegründet. Da fällt schon der eine oder andere Spruch, um sich ein wenig anzustacheln. Es wird sicher ein super Spiel. Aber man wünscht jeder, dass sie da gesund herauskommt", so die 31-Jährige.
Wenninger betonte auch, mit den DFB-Spielerinnen mitzufiebern. "Deutschland ist meine zweite Heimat geworden. Bis vor ein paar Tagen haben wir den Deutschen die Daumen gedrückt, jetzt ist das Daumendrücken aber vorbei", so die Abwehrspielerin weiter.
"Keine Schwächen" bei Deutschland
Auch Teamchefin Fuhrmann weiß, dass sie die DFB-Auswahl nicht überraschen kann. "Es kommt ein Gegner auf uns zu, der kaum Schwächen aufweist. Es könnte ein Vorteil für uns sein, weil die Spielerinnen einschätzen können, was es braucht, um als Siegerinnen vom Platz zu gehen", so die Trainerin. Gleichzeitig ist Fuhrmann aber überzeugt: "Worauf wir uns gefasst machen müssen, ist, dass sie von der ersten Minute an zeigen werden, dass sie Titelanwärterinnen sind. Aber wir haben die Tage auch gut genützt."