Niederösterreich
Weltrekord! Nitsch-Werk wurde für 600.000 Euro verkauft
Bei einer Auktion in München wechselte ein Werk von Hermann Nitsch um 600.000 Euro den Besitzer, es ist damit das teuerste des Künstlers überhaupt.
Mit einem relativ bescheidenen Schätzwert von 60.000 Euro ging ein namenloses, aber außerordentlich großes Gemälde von Hermann Nitsch am Wochenende bei einer Auktion des Münchner Auktionshauses "Ketterer Kunst" in den Verkauf. Schlussendlich überboten sich zahlreiche Bieter aus Österreich (aber auch aus Deutschland, der Schweiz und Frankreich gingen Gebote ein) und das Schüttbild erzielte einen Verkaufspreis von satten 600.000 Euro.
Es ist damit laut dem Auktionshaus das teuerste Werk des Wiener Enfant terribles, das jemals den Besitzer wechselte. Nitsch, der mittlerweile auf seinem Schloss in Niederösterreich im Bezirk Gänserndorf lebt und arbeitet, hatte das Gemälde im Jahr 1961 auf die Leinwand gebracht, es war also eines seiner früheren Werke.
Kein Blut für Rekord nötig
Der neue Rekordverkauf wurde tatsächlich noch mit roter Farbe auf Leinwand gezeichnet, erst einige Monate später ging Nitsch dazu über, wofür er der breiten Öffentlichkeit wohl am besten bekannt ist - dem Malen mit Blut auf Leintüchern. Das Rekordwerk befand sich zuvor 35 Jahre lang im Besitz der Sammlung Haniel in Duisburg.
Neuere Werke von Nitsch, die ebenfalls nicht mit Blut gemalt wurden, kann man (zumindest wenn die Corona-Situation es zulässt) in seinem Museum in Mistelbach bewundern. Erst kürzlich veröffentlichte der Künstler dort eine Reihe neuer Werke - "Heute" berichtete.
Hermann Nitsch
wurde am 29. August 1938 in Wien geboren. Er zählt zu den bedeutendsten Vertretern des Wiener Aktionismus und ist einer der vielseitigsten zeitgenössischen Künstler: Aktionist, Maler, Grafiker, Komponist (Sinfonien, Orgelkonzerte), Bühnenbildner. Nitsch gilt als Enfant terrible der österreichischen Kunstszene und ist dafür bekannt, Tierkörper, Blut und Teile geschlachteter Tiere zu nutzen.