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Weltraumteleskop Cheops liefert erste Bilder
Die Cheops-Mission verzeichnet einen weiteren Meilenstein: Das europäische Weltraumteleskop, das seit Dezember die Erde umkreist, hat die ersten Sternenbilder aufgenommen.
Mit Spannung erwarteten die Forscher der Cheops-Mission die ersten Aufnahmen. "Als die ersten Bilder eines Sternenfelds auf dem Bildschirm erschienen, war allen sofort klar: Das Teleskop funktioniert", wird der hauptverantwortliche Astrophysiker Willy Benz in der Medienmitteilung der Universität Bern vom Freitag zitiert.
Eine erste Analyse zeige, dass die Bilder von Cheops noch besser seien als erwartet. "Besser" bedeutet in diesem Fall aber nicht schärfer, weil das Teleskop absichtlich defokussiert eingestellt wurde. Das eingehende Licht werde so über viele Pixel verteilt und sorge dafür, dass etwa das Zittern der Raumsonde "geglättet" wird.
Damit werde die photometrische Präzision erhöht. Eine hohe Präzision wird der Mission erlauben, kleine Veränderungen in der Helligkeit von Sternen außerhalb unseres Sonnensytems zu beobachten. Dadurch lässt sich die Größe der Planeten messen. In den nächsten zwei Monaten wird die Funktion des Weltraumteleskops, dessen Steuersoftware in Wien entwickelt wurde, weiter getestet.
Keine "schönen" Fotos
Für ungeübte Laien-Augen sind die Cheops-Bilder wenig spektakulär. Das Teleskop wurde aber nicht konstruiert, um "schöne" Fotos aufzunehmen, sondern um mit größter Präzision die Lichtintensität von Sternen zu messen.
Ende Januar musste die Cheops-Mission einen heiklen Moment überstehen, als der Deckel des Weltraumteleskops durch einen ausgeklügelten Mechanismus erfolgreich geöffnet wurde. Bereits zuvor hatte Cheops Hunderte Bilder zur Erde gefunkt, diese waren alle wegen des geschlossenen Deckels völlig schwarz.
Die ersten Bilder zeigten nun, dass auch die Optik den Raketenstart heil überstanden hat, sagte Benz weiter. Cheops ist eine gemeinsame Mission der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) und der Schweiz unter Leitung der Universität Bern in Zusammenarbeit mit der Universität Genf.