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Weiter Rätsel um Nord-Stream – Spur führt in Ukraine

Deutsche Ermittler gehen laut einem internationalen Recherche-Netzwerk einer neuen Spur rund um die Nord-Stream-Sabotage nach.

Deutsche Ermittler haben im Rahmen der Untersuchungen zur Nord-Stream-Sabotage wieder die Segeljacht Andromeda ins Auge gefasst.
Deutsche Ermittler haben im Rahmen der Untersuchungen zur Nord-Stream-Sabotage wieder die Segeljacht Andromeda ins Auge gefasst.
Screenshot Yacht TV

Deutsche Ermittler haben laut Angaben eines internationalen Recherche-Netzwerks mehrere neue Hinweise zur Nord-Stream-Sabotage entdeckt. Allesamt führen in die Ukraine. Die Spur beginnt im September vergangenen Jahres, als eine polnische Firma die Segeljacht Andromeda mietete. Mit fünf Männern und einer Frau stach sie danach in See, wie die deutsche "Tagesschau" berichtet.

Die Recherchen des Netzwerkes haben ergeben, dass es sich bei der genannten Firma um ein Reisebüro handeln soll – mit Sitz in der polnischen Hauptstadt Warschau. Im gleichen Gebäude seien noch weitere 100 Firmen gemeldet. In den Geschäftsunterlagen sticht hervor, dass das angebliche Reisebüro 2020 einen Umsatz von rund 2,8 Millionen Euro erzielt hatte. Doch davor gab es keine nennenswerten Umsätze. Es ist nicht klar, wie dieser Umsatz zustande gekommen ist.

Dubioses Reisebüro

Seit September 2021 soll eine Frau als Präsidentin an der Spitze des Unternehmens stehen. Auf Anfrage des Recherche-Netzwerks bestätigt sie dies zwar, lässt aber alle weiteren Fragen und Anfragen unbeantwortet. Sie soll heute in der ukrainischen Hauptstadt Kiew leben. Es gibt Hinweise, dass es sich bei dem Reisebüro eigentlich um eine Briefkastenfirma handelt. Es wird vermutet, dass die Firma dazu benutzt wurde, um die Segeljacht zu mieten und zu bezahlen. Damit die tatsächlichen Hintermänner unerkannt bleiben.

Einige von ihnen sollen beim Mietprozess der Andromeda auch Pässe vorgelegt haben. Darunter findet sich jener von einem Stefan M. aus Rumänien. Eine Person mit genau diesen Angaben im Pass existiert zwar, jedoch sind sich die Behörden ziemlich sicher, dass sie sich zum Zeitpunkt der Explosionen in Rumänien aufhielt. Die deutschen Ermittler stießen auf einen jungen Mann Mitte 20, der aus einer Stadt südöstlich von Kiew stammt. In den sozialen Netzwerken zeigt er sich laut dem Recherche-Netzwerk oft lächelnd und in Militäruniform. Verwandte gaben an, dass der Mann derzeit im Militär diene. Er habe die Ukraine im vergangenen Herbst aber nie verlassen. Offizielle ukrainische Stellen antworteten bislang nicht auf Anfragen.

Nord-Stream-Explosionen geben Rätsel auf

Die Explosionen ereigneten sich am 26. September 2022 an drei der vier Röhren der Unterwasserpipelines Nord Stream 1 und 2, die insgesamt 110 Milliarden Kubikmeter russisches Gas pro Jahr nach Europa transportieren sollen. Deutschland, Dänemark und Schweden leiteten getrennte Ermittlungen zum mutmaßlichen Sabotageakt ein, wobei deutsche Medien von Vertrauensproblemen zwischen den drei EU-Ländern berichteten. Die russische Generalstaatsanwaltschaft erklärte damals, sie habe eine Untersuchung wegen möglichen internationalen Terrorismus eingeleitet.

Seither kursieren fast wöchentlich neue Theorien, wer für die Sabotage verantwortlich sein soll.

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