Van Deer bleibt tabu
Weiter kein ÖSV-Star auf dem Hirscher-Ski
Auch in der kommenden Saison wird kein einziger österreichischer Ski-Star auf Van Deer, der Ski-Marke von Ikone Marcel Hirscher, fahren.
In der letzten Saison stieg Hirscher mit seiner Marke Van Deer Red Bull Sports als Ausrüster in den Ski-Weltcup ein, holte mit Henrik Kristoffersen ein echtes Zugpferd an Bord. Hinzu kommen dessen Landsmann Timon Haugan und der Brite Charlie Raposo. Sowie das schwedische Talent Fabian Ax Swartz, den der Salzburger in diesem Sommer als Neuzugang unter Vertrag nahm.
Kein Österreicher auf Van Deer
Ein österreichischer Top-Fahrer findet sich nach wie vor nicht im kleinen, aber feinen Van-Deer-Team. Allerdings wäre es für die heimischen Skistars nach dem Ende der Saison, also im Frühjahr 2024, theoretisch möglich, auf das Material des achtfachen Gesamtweltcupsiegers zu wechseln. Sofern die Skimarke in "Austria Ski Pool" aufgenommen wird.
Ob dies aber tatsächlich passiert, ist offen, wie Hirscher in einer Medienrunde am Freitag klarstellte. "Da gehören gewisse Dinge geklärt", meinte der Salzburger. "Wir sind doch eine kleinere Firma. Das heißt, wir müssen unser Engagement schon ein bisschen einteilen", präzisierte Renndirektor Toni Giger. Das Problem dabei: Eine Marke im Ski Pool muss auch den Nachwuchs ausrüsten. Dies sei über die Tochterfirma Augment denkbar, da würde vor allem der Nachwuchs im Skispringen und der Nordischen Kombination mit Materialien versorgt. "Da investieren wir sehr viel", so Giger.
Hirscher-Team soll klein bleiben
Doch selbst wenn Van Deer den Sprung in den Austria Ski Pool schaffen sollte, wird nicht sofort eine Vielzahl an Fahrern mit dem Hirscher-Material versorgt, der 34-Jährige will sein Team elitär halten. "Wir werden eher klein bleiben, um diesen Service und die Professionalität umsetzen und liefern zu können. Wir sind eine Manufaktur. Es wird schon sehr selektiv sein, mit welchen Athleten wir zusammenarbeiten", erklärte der achtfache Gesamtweltcupsieger. Er erhalte aber regelmäßig Anfragen – sowohl von Männern, als auch von Frauen.
Die stören sich scheinbar auch nicht daran, dass im Logo-Streit der Skimarke mit dem Weltverband FIS nach wie vor keine Lösung gefunden ist. Der Bulle als Teil des Logos – Red Bull stieg als Partner ein – ist nach wie vor nicht mit den Regularien der FIS vereinbar. "Die Gespräche schauen so aus, dass wir bis auf Weiteres Teile des Logos abdecken werden. Wir sind uns ganz sicher, dass wir irgendwann einmal mit dem Logo fahren werden. Wie lange das noch dauern wird, werden wir sehen", so Giger.
Trotz – oder auch gerade wegen – des Streits mit der FIS erfreuen sich die Hirscher-Bretter größter Beliebtheit, waren im letzten Winter teilweise ausverkauft. Nun wurde der neue "H-Power" entwickelt. "Wir sind stolz auf das neue Modell", meinte Hirscher, der mit Jonathan Wiant, der unter anderem zuvor Präsident von Völkl war, einen neuen Geschäftsführer an Bord geholt hat. Star Kristoffersen zeigte sich jedenfalls hochzufrieden. "Die Vorbereitung war wirklich gut, das Material funktioniert super", so der Norweger. "Für mich wäre es eine tolle Geschichte, wenn wir dort anknüpfen könnten, wo wir im letzten Jahr aufgehört haben", so Hirscher.