"Kann mir wenig vorwerfen"
Weißhaidinger wirft an Olympia-Medaille vorbei
Der Traum von der Olympia-Medaille in Paris ist für Diskuswerfer Lukas Weißhaidinger geplatzt. Im Finale landete der Oberösterreicher auf Platz fünf.
Weißhaidinger hatte die Qualifikation noch bravourös absolviert, mit 67,54 Metern blieb der 32-Jährige in der hochklassigen Diskus-Entscheidung aber deutlich hinter den Medaillenrängen. Als Fünfter fehlten dem Diskus-Star 1,77 Meter aufs Siegerstockerl. Weißhaidinger hatte bei den Olympischen Spielen vor drei Jahren in Tokio noch die Bronzemedaille geholt. Besonders bitter: Weißhaidinger hatte den Diskus weiter geworfen als vor drei Jahren in Tokio.
""Es sind gemischte Gefühle. Viel kann ich mir nicht vorwerfen. Der Wettkampf war ein Wahnsinn. Dass man über 65 Meter für die Top Acht braucht, ist krank. In Tokio hätte ich mit der Weite Silber geholt, jetzt bin ich Fünfter", bilanzierte ein geknickter, aber bereits abgeklärt wirkender Weißhaidinger im "ORF". "Den einen guten Wurf, den ich sicher draufgehabt hätte, habe ich nicht zeigen können. Aber das ist der Sport. Ich habe nicht verkackt. Ich bin da, wo man ist. Den Lucky Punch hätte ich gerne geschafft, wollte noch einmal kontern. Aber das ist das Einzige, das ich mir vorwerfen kann: dass mir das nicht geglückt ist", ergänzte der Oberösterreicher. "Für solche Weiten muss alles passen, es hat heute leider nicht gepasst", betonte der 32-Jährige.
"Aber nächstes Jahr geht es wieder weiter. Und da muss man wieder zurückschlagen. Ich kann erhobenen Hauptes da rausgehen. Und nächstes Mal ist das Glück dann wieder auf meiner Seite", so Weißhaidinger. "
Gold ging völlig überraschend an den Jamaikaner Roje Stona, der im vierten der sechs Versuche die Bestweite von 70,00 Meter aufstellte. Der litauische Weltrekordhalter Mykolas Alekna landete nur drei Zentimeter dahinter auf Platz zwei, holt die Silbermedaille (69,97 Meter). Bronze geht an den Australier Matthew Denny mit der Weite von 69,31 Metern. Erst Alekna, dann Stona verbesserten den Olympischen Rekord, gehalten von Aleknas Vater Virgilijus (Athen 2004).
Weißhaidinger früh unter Druck
Im hochklassigen Wettkampf warfen die Medaillen-Kandidaten bereits früh starke Weiten. Weißhaidinger misslang sein erster Versuch mit 60,02 Metern deutlich. Der Oberösterreicher war im Finale der besten zwölf zunächst Letzter, katapultierte sich mit dem zweiten Versuch, seinem weitesten, dann auf den vierten Zwischenrang vor. Schon da fehlte aber knapp ein Meter auf die Medaillenränge. Mit Würfen auf 64,52 Meter und 64,43 Meter, sowie einem ungültigen Versuch gelang keine Steigerung.
Im letzten Wurf nahm Weißhaidinger dann volles Risiko. Doch auch dieser Versuch misslang komplett. Der Oberösterreicher stieg dann aus dem Ring und machte den Wurf ungültig. Er hätte ohnehin deutlich nicht für eine Steigerung gereicht.