Kurios, was ins Grab darf

"Wein, Whisky, Zigaretten im Sarg sind kein Problem"

Antritt zur letzten Reise: Manche Menschen wollen einen besonderen Gegenstand in ihrem Sarg haben. Ein Bestatter berichtet nun von kuriosen Dingen.

Johannes Rausch
"Wein, Whisky, Zigaretten im Sarg sind kein Problem"
Manche Menschen lassen sich ausgefallene Dinge in den Sarg mitgeben.
Getty Images/iStockphoto

Von wegen nur todernst. Geht es um den Sensenmann, kommt der Mensch mitunter auf originelle Ideen. Der Shop eines Bestattungsmuseums in der Bundeshauptstadt zeigte sich zuletzt außergewöhnlich kreativ.

Fotos, Briefe, Schmuck im Sarg

Jetzt erklärt ein erfahrener Bestatter, welche skurrilen Dinge Menschen auf ihrer letzten Reise begleiten. "Die häufigsten Sarg-Beigaben sind Fotos und Briefe", sagt Martin Dobretsberger im "Heute"-Gespräch. "Gegenstände wie persönlicher Schmuck – etwa die Lieblingskette –, Hut oder Handtasche werden oft ebenfalls hineingelegt."

Viel ausgefallener: eine Flasche Wein oder Whisky, eine Packung Zigaretten oder eine Schachtel Pralinen. Handys sind auch schon auf Wunsch des Verstorbenen in der letzten Ruhestätte gelandet, weiß Dobretsberger.

Bestatter Martin Dobretsberger
Bestatter Martin Dobretsberger
Sabine Kneidinger

Ein Flachmann als Beigabe bei einer Erdbestattung sei ebenso "grundsätzlich kein Problem". "Es wäre ja traurig, wenn in der entfernten Zukunft Archäologen gar nichts von uns finden würden", schmunzelt der Bestatter. "Grundsätzlich dürfen alle Gegenstände in den Sarg, die keine Umweltgifte enthalten", klärt er auf. Geräte, die einen Akku enthalten, oder Schuhe seien hingegen "gesetzlich nicht erlaubt".

Grundsätzlich dürfen alle Gegenstände in den Sarg, die keine Umweltgifte enthalten.
Martin Dobretsberger
Linzer Bestatter

Keine Motorradjacken oder Feuerwehrhelme

Ein anderes Thema ist die Feuerbestattung. Sie findet bei zirka 1.000 Grad statt. Darum muss beachtet werden, "dass eine Kette während der Kremation schmilzt", nennt der Unternehmer ein Beispiel. Auch eine brandfeste Motorradjacke oder ein Feuerwehrhelm seien hier nicht geeignet: "Solche Anfragen gab es schon."

1894 gegründet, führt Dobretsberger gemeinsam mit seiner Frau den gleichnamigen Linzer Betrieb in fünfter Generation. Es handelt sich um das größte private Bestattungsunternehmen im Bundesland. Die Firma beschäftigt 25 Mitarbeiter, jährlich werden zirka 800 Begräbnisse organisiert.

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    <strong>21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist.</strong> Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, <a data-li-document-ref="120079782" href="https://www.heute.at/s/magdeburg-terrorist-war-bekannter-anti-islam-aktivist-120079782">die aus Saudi-Arabien flüchteten.</a>
    21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
    REUTERS

    Auf den Punkt gebracht

    • Ein erfahrener Bestatter berichtet von den ungewöhnlichen Gegenständen, die Menschen in ihren Sarg legen lassen, wie Fotos, Briefe, Schmuck, Wein, Whisky, Zigaretten und sogar Handys
    • Während alle Gegenstände erlaubt sind, die keine Umweltgifte enthalten, sind Geräte mit Akkus und bestimmte Kleidungsstücke wie Motorradjacken und Feuerwehrhelme bei Feuerbestattungen nicht geeignet
    JR
    Akt.