Österreich
Weil Wirtshäuser sterben sollen Pensionisten ausschenke
Der Präsident der Österreichischen Hoteliersvereinigung sorgt für Aufsehen. Er will das Wirte weiterarbeiten, obwohl sie in Pension gehen könnten.
Da braut sich was zusammen: In der Gastronomie sind Österreichweit viele Stellen offen, Bewerber gibt es viel zu wenige. Allein "in Tirol fehlen rund 8000 Arbeitskräfte, so viele Jobs sind offen", erklärt Alois Rainer, der Gastro-Obmann in der Tiroler Wirtschaftskammer. Die Zahlen stammen aus dem Stellenmonitor des Wirtschaftsbunds und würden zeigen, dass "der Hut brennt".
Durch die Pandemie haben viele kleine Lokale schließen müssen. "Ich befürchte, dass es auf der einen Seite immer mehr Systemgastronomie geben wird – auch im Hotelbereich – und auf der anderen Seite Vier-/Fünf-Sterne-Häuser. Was dazwischenliegt, das Wirtshaus mit einigen Zimmern und gutbürgerlicher Küche – das kommt unter die Räder", beschreibt Walter Veit, Präsident der Österreichischen Hoteliersvereinigung (ÖHV), das Wirthaussterben.
Kein wohlverdienter Ruhestand für Wirte
Um der Entwicklung entgegenzuwirken, will Veit nun dass man Wege findet, wie man "jene Wirten länger halten kann, die in Pension gehen", erklärt er der Tiroler Tageszeitung. Was er damit wohl meinen wird: Gastronomen im Pensionsalter sollen ohne finanzielle Einbußen weiterarbeiten, damit die gutbürgerliche Gastwirtschaft am Leben bleibt. Immerhin: Auch für Studenten will der Funktionär die Zuverdienstmöglichkeiten erleichtern – "denen wird ja die Beihilfe gestrichen, wenn sie zu viel verdienen", erklärt er. Ob der oft gezahlte Hungerlohn dafür überhaupt ausreicht?