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Weil Bub demonstrierte, soll er geköpft werden

Vor fünf Jahren wurde Murtaja in Saudi-Arabien verhaftet, weil er sich für die Menschenrechte einsetzte. Nun droht ihm die Todesstrafe.

Heute Redaktion
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Seit seinem zehnten Lebensjahr ging Murtaja regelmäßig auf die Straße, um zu demonstrieren. In Flip-Flops zog er auf einem Fahrrad durch die Gassen Saudi-Arabiens und rief: "Die Leute wollen Menschenrechte". Teilweise wurde er von anderen Kindern begleitet. Drei Jahre lang ging das so. Als 13-Jähriger wurde er schließlich verhaftet. Das war vor mittlerweile fünf Jahren.

Seitdem sitzt Murtaja in Haft. Nun soll ihm der Prozess gemacht werden. Die Anklage: Er sei Mitglied einer Terror-Gruppe. Deshalb droht ihm nun die Todesstrafe. Und zwar eine brutale: Der junge Mann soll mit einem Schwert geköpft und anschließend gekreuzigt werden. Man will den verstümmelten Körper zur Schau stellen.

Todesstrafe nach Fake-Geständnis

Die Anklage basiert auf ein Geständnis, welches er unter Folter abgelegt haben soll. Laut Staatsanwaltschaft sagte er, dass er auf Polizisten geschossen habe und seinem Bruder beim Bau eines Molotowcocktails half. Beweise dafür gibt es aber keine.

Aktivisten betonen immer wieder, dass die Proteste während des arabischen Frühlings äußerst friedlich abgelaufen sind. Gewalt sei nur seitens der Polizei ausgegangen.

In diesem Jahr wurden bereits Dutzende Menschen geköpft. An einem Tag im April sogar 37 Personen. Einer unter ihnen war etwa Munir al-Adam. Auch er soll laut Menschenrechtsorganisationen gefoltert worden sein. Dabei habe er auf einem Ohr das Gehör verloren. Vor Gericht wurde sein vermeintliches Geständnis vorgelesen. Al-Adam rief daraufhin, dass das nicht seine Worte seien, sondern die eines Beamten. Am Ende wurde er trotzdem getötet. (slo)