Österreich

Wegen Sittenwächtern werden Mama die Kinder abgenommen

Bei einem Angriff wurde eine von ihrem Ex getrennt lebende Frau Opfer und ihr Kind verletzt. Das Jugendamt nahm ihr nun beide Kinder ab.

Christian Tomsits
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Janina M. (Name geändert) mit ihren beiden Kindern
Janina M. (Name geändert) mit ihren beiden Kindern
privat

Das Schicksal dieser jungen Frau könnte tragischer kaum sein. Im Dezember drang der Ex-Mann von Janina M. (Name geändert) mit Begleitern in ihre Wohnung in Wien-Meidling ein. Gemeinsam prügelten die aufgebrachten Männer auf die 21-Jährige ein, weil sie "ohne Erlaubnis gegen religiöse Gesetze verstoßen habe", hieß es.

Kind kam ins Spital

Bei der furchtbaren Attacke wurde auch eines der beiden gemeinsamen Kleinkinder (1,5 und 2,5 Jahre) verletzt, musste mit Verdacht auf Gehirnerschütterung ins Spital. Die Täter wurden angezeigt, eine Wegweisung, Kontakt- und Annäherungsverbot gegen den Ex-Mann und die selbsternannten Sittenwächter ausgesprochen und die junge Frau mit einem Alarmknopf ausgestattet. Damit sollte sie künftig bei Gefahr schnell und unauffällig Hilfe holen.

Opfer wurden die Kinder abgenommen

Weil sie dadurch gut geschützt sei, verweigerte ihr das Frauenhaus einen Platz. Doch kurz nach dem Vorfall nahm das Wiener Jugendamt der jungen Mutter plötzlich beide Kinder ab – mit der Begründung "sie könne sie nicht ausreichend vor weiteren Angriffen schützen", ärgert sich Anwalt Florian Kreiner. Er macht sich nun vor Gericht für die 21-Jährige stark.

Anwalt Florian Kreiner vertritt die junge Tschetschenin vor Gericht.
Anwalt Florian Kreiner vertritt die junge Tschetschenin vor Gericht.
Sabine Hertel

Mutter hofft auf Einlenken der Behörden

"Ich bin verzweifelt. Ich schlafe schon über einen Monat ohne meine Söhne", so die Mutter zu "Heute". Sie hofft auf ein rasches Einlenken der Behörden, will nicht aufgeben. Doch die Zeit ist knapp: Gibt das Jugendamt die Kinder zu Pflegeeltern, wird sie Janina M. kaum wiedersehen.

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    <strong>21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist.</strong> Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, <a data-li-document-ref="120079782" href="https://www.heute.at/s/magdeburg-terrorist-war-bekannter-anti-islam-aktivist-120079782">die aus Saudi-Arabien flüchteten.</a>
    21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
    REUTERS