Ein 32-jähriger Kärntner Polizist war im Februar bei einer Anti-Corona-Demoin Innsbruck im Einsatz. Nach der untersagten Demo kursierte plötzlich ein Bild samt Text von ihm in den sozialen Netzwerken. Er wird darin beschuldigt, bei der Verhaftung eines 82-Jährigen beteiligt gewesen zu sein, der "zu Boden gerissen, verhaftet und stundenlang verhört" worden sei.
Ein Unbekannter filmte den Vorfall und stellte den Clip ins Internet, dort wurde es mehr als 1.500-mal geteilt. Darunter fanden sich Kommentare wie "Weg mit dem Scheiß-Polizisten" oder "Feige Sau". Zu Unrecht: Denn der 32-Jährige stand einige Meter entfernt, war in besagte Amtshandlung gar nicht direkt involviert.
Nun geht der 32-Jährige gerichtlich gegen die Hass-Postings im Netz vor. "Alle diese Personen werden von uns hören", kündigt sein Anwalt Robert Kerschbaumer gegenüber der "Krone" an. Mehr als 300 Poster seien bereits angezeigt worden. Einige Verhandlungen seien schon über die Bühne gegangen, die mit Verurteilungen endeten.
Kerschbaumer rechnete in den kommenden Wochen mit rund 50 Prozessen in Klagenfurt und Innsbruck. Insgesamt gehe er, so sagt er der "Krone", von 1.000 bis 1.500 Strafanzeigen und Hunderten Klagen nach dem Zivil- und Medienrecht aus.