Oberösterreich
Wegen Lockdown so wenige Einbrüche wie noch nie
2021 verzeichnete die Polizei in OÖ 524 Anzeigen wegen Einbruchs. Im Vergleich zu 2020 (830 Fälle) bedeutet das einen Rückgang um 36,9 Prozent.
Landespolizeidirektor Andreas Pilsl führt die geringen Zahlen vor allem auf die Maßnahmen in der Pandemie zurück.
"Die Menschen waren mehr zu Hause, die Grenzen wurden teilweise kontrolliert und insgesamt waren einfach weniger Menschen unterwegs", so Pilsl am Dienstag bei der Präsentation der polizeilichen Kriminalstatistik für 2021 in Linz.
Weitere erfreuliche Nachricht: im Jahr 2021 wurde ein historischer Tiefstwert bei den begangenen Straftaten erreicht.
So verzeichnete die Exekutive insgesamt 55.665 Fälle. Das sind um sieben Prozent weniger Fälle als im Jahr davor. "Die Arbeit der Polizei war im letzten Jahr sehr sehr gut", so Pilsl gegenüber "Heute".
Gute Aufklärungsquote
Gestiegen ist hingegen die Aufklärungsquote. Oberösterreich liegt hier im Bundesvergleich auf Platz zwei hinter Tirol. Insgesamt konnten 2021 in Oberösterreich 41.892 Täter ausgeforscht werden, 35,9 Prozent davon sind Fremde. Die Liste der fremden Tatverdächtigen führt Rumänien an, gefolgt von Deutschland und der Türkei.
Weniger Gewaltdelikte
Ein Minus von 5,2 Prozent verzeichnet die Statistik bei den Gewaltdelikten. 8.536 wurden 2021 angezeigt, das entspricht einem Minus von 5,2 Prozent im Vergleich zum Jahr 2020. Hauptmittel waren Stichwaffen, die bei 296 Delikten zum Einsatz kamen. Es gab fünf Mordfälle. Wegen Vergewaltigung wurden 163 Personen angezeigt.
Mehr Internet-Kriminalität
Große Sorgen bereitetet der Polizei hingegen auch heuer wieder die Internetkriminalität. Dort gebe es einen "massiven Anstieg", erläuterte der Leiter des Landeskriminalamtes Gottfried Mitterlehner. Die Anzahl der strafbaren Handlungen ist von 4.885 (2020) auf 6.352 (2021) gestiegen.
"Das wird uns fordern und es ist zugleich ein Auftrag an die Kriminalpolizei in Oberösterreich", so Pilsl. Er kündigte hier mehr Beamte und die Schaffung technischer Ressourcen an.
"Wir brauchen Spezialisten, die in die Regionen hinausgehen. Die Cyberkriminalität ist die größte Herausforderung der Polizei in den nächsten Jahrzehnten", kündigte Pilsl gegenüber "Heute" an.