Tiefgläubig
Wegen LGBTQ+ – ganze Familie zieht nach Russland
Wegen LGBTQ+ und Co. wanderte eine tiefgläubige kanadische Familie nach Russland aus. Doch dort gab es einige Überraschungen.
Arend und Anneesa Feenstra konnten laut eigenen Angaben die "aufgeweckte" LGBTQ-Ideologie nicht mehr ertragen, die ihnen in der ländlichen Kleinstadt in Ontario, Kanada, in der sie lebten, "überall ins Gesicht geworfen" wurde. Also packte das tiefreligiöse Paar seine Koffer, schnappte sich seine acht Kinder und zog nach Russland, wo die Familie hoffte, dass die Dinge für sie besser sein würden.
"Wir fühlten uns mit unseren Kindern und für die Zukunft nicht mehr sicher", sagte Farmer Arend Feenstra gegenüber der "Daily Mail". Es gebe "eine Menge linker Ideologie, LGBTQ, Transsexuelle – einfach viele Dinge, mit denen wir nicht einverstanden sind, die sie dort jetzt lehren." Er habe für die Kinder davon wegkommen wollen – "aber auch aus wirtschaftlichen Gründen hat die Landwirtschaft bessere Möglichkeiten. Wir fanden, dass Russland das Beste ist."
Video verschwand nach kurzem vom Netz
Doch das Leben dort scheint nicht immer dem zu entsprechen, was sich die Feenstras erhofft hatten: In einem Video auf ihrem rege bewirtschafteten Instagram-Kanal beklagte sich Anneesa bitter über die Verhältnisse: Die Menschen würden kein Englisch sprechen und seien auch nicht in der Lage, ihre alltäglichen Probleme zu lösen. Zudem war das Geld, das sie für den Verkauf ihrer Habe in Kanada erhalten hatten und mit dem sie in Russland ein neues Leben aufbauen wollten, eingefroren worden, weil es den Behörden "verdächtig" vorgekommen war.
Sie sei "an diesem Punkt sehr enttäuscht von diesem Land". Und schließlich sagte sie: "Ich bin bereit, in ein Flugzeug zu springen und von hier zu verschwinden."
Doch offenbar bekamen die Behörden Wind von den Klagen von Anneesa Feenstra – und wurden aktiv. So wurde der entsprechende Clip rasch wieder vom Netz genommen, Arend Feenstra meldete sich wenige Tage später in einem Entschuldigungs-Video. Die Gedanken des Paares seien "nicht immer korrekt ausgedrückt worden", sagte er. Ihre Gelder seien nicht mehr eingefroren, und sie beabsichtigten, "langfristig" in Russland zu bleiben.
In einem früheren Video, das immer noch online ist, wurde Anneesa allerdings gefilmt, wie sie scheinbar vor Dankbarkeit schluchzte – obwohl ihr späteres Verhalten vermuten lässt, dass sie nur versuchte, ihr Elend zu verbergen.
Fanden die Feenstras wirklich Freiheit?
Feenstra meinte bezüglich der Berichte, die in Medien in Nordamerika und Europa über die Familie erschienen, im Westen würden "eine Menge Lügen" erzählt. "Wir sind hier vollkommen glücklich und haben nicht vor, von hier wegzugehen. Wir sitzen hier nicht fest, wir sind keine Geiseln." Arend forderte andere auf, es ihm gleichzutun, und behauptete, die Behörden machten es Amerikanern "leicht", nach Russland zu ziehen: "Vor allem große Familien, christliche Bauernfamilien und konservative Menschen wollen sie hier." Es gebe hier "jede Menge Land und Möglichkeiten", fügte er hinzu.
Die Follower der Feenstras kommentieren die Videos kontrovers. Berichten zufolge nannte die Familie "Freiheit" als eines ihrer Hauptziele bei der Übersiedlung nach Russland, aber viele Zuschauer waren besorgt, dass die Familie "die Bedeutung von Freiheit nicht richtig verstanden hat", wenn man bedenke, wie Russland im Vergleich zu Kanada und den USA bezüglich Freiheit abschneidet. "Sie sind von einem Freiheitsindex von 98/100 in Kanada auf 16/100 in Russland umgestiegen. Die politischen Rechte erhalten einen Wert von 5/40 und die bürgerlichen Freiheiten von 11/60. OMG, viel Glück", schrieb ein User.
Und ein anderer fügte zynisch an: "Freut euch darauf, dass eure Kinder in ein paar Jahren in den Krieg ziehen werden! Das ist es, was unser Herr und Retter Jesus Christus gewollt hätte."