Mitten in Moskau

So gnadenlos nimmt Putin seine eigenen Bürger fest

Zahlreiche Festnahmen in Moskau wegen des Gedenkens an den Kriegsbeginn in der Ukraine: Machthaber Wladimir Putin lässt seine Beamten aufs Volk los.

Newsdesk Heute
So gnadenlos nimmt Putin seine eigenen Bürger fest
Wer in Russland dem verstorbenen Kreml-Kritiker Alexei Nawalny oder den Opfern des Ukraine-Kriegs gedenkt, wird brutalst festgenommen.
REUTERS

Russinnen und Russen haben am zweiten Jahrestag der Invasion in die Ukraine Blumen an Denkmälern in Moskau niedergelegt. Die russische Menschenrechtsorganisation OVD-Info, die Verhaftungen aus politischen Gründen beobachtet und Rechtsbeistand leistet, teilte mit, in der Hauptstadt seien dabei mindestens fünf Menschen festgenommen worden.

Die Festgenommenen hätten Schilder mit der Aufschrift "Nein zum Krieg" getragen oder an einer wöchentlichen Demonstration teilgenommen, bei der die Rückkehr der mobilisierten russischen Soldaten aus der Ukraine gefordert wurde, meldete OVD-Info. Die Polizei habe auch eine junge Frau festgenommen, die Blumen in den ukrainischen Nationalfarben Blau und Gelb an einem Moskauer Denkmal für die Opfer politischer Unterdrückung niederlegte.

Mehr als 80.000 Russen in der Ukraine getötet

In den Jahren 2022 und 2023 hat der Angriffskrieg gegen die Ukraine laut Berichten eines unabhängigen russischen Medienunternehmens rund 75.000 Russen das Leben gekostet. Mediazona berichtete am Samstag in Zusammenarbeit mit Journalisten anderer Medien, Moskau verliere in der Ukraine etwa 120 Soldaten pro Tag. Insgesamt seien bis Samstag, dem zweiten Jahrestag des Kriegsbeginns, wahrscheinlich rund 83.000 russische Soldaten in der Ukraine getötet worden (in der Grafik unten sind die russischen Verluste der letzten Monate nicht beinhaltet).

Die Journalisten stützten sich unter anderem auf eine statistische Analyse der registrierten Todesfälle von Soldaten. Der Analyse von Mediazona zufolge erlitten die regulären russischen Truppen in den ersten Monaten des Krieges die schwersten Verluste. Das änderte sich, nachdem Gefangenen ihre Freilassung im Austausch gegen eine Teilnahme am Militäreinsatz in der Ukraine angeboten worden war und Präsident Wladimir Putin eine Teilmobilisierung angeordnet hatte. Danach erlitten diese Gruppen, insbesondere in den ersten Monaten des Jahres 2023, mehr Verluste.

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red
Akt.