Ksenia Karelina
US-Doppelstaatsbürgerin wegen 50-Dollar-Spende in Haft
Die 33-jährige Ksenia Karelina ist in Jekaterinburg verhaftet worden. Wegen Landesverrat droht ihr eine lebenslange Haftstrafe.
Ksenia Karelina kennt den Westen und besonders die USA gut: Nicht nur ist die 33-Jährige mit einem US-Amerikaner verheiratet, sondern hat 2021 auch selbst die Staatsbürgerschaft erlangt. Jetzt könnte die Russin in ihrem Geburtsland aber lebenslang hinter Gitter wandern – wegen einer kleinen Geldspende.
Wie russische Nachrichtenagenturen berichten, hat der Inlandsgeheimdienst FSB Karelina im Februar in Jekaterinburg verhaftet. Ein dazu veröffentlichtes Video zeigt, wie eine Frau mit Kabelbinder-Handschellen und einer Mütze über dem Kopf abgeführt wird. Laut ihrem Linkedin-Profil arbeitet Ksenia Karelina seit 2019 in einem Spa in Beverly Hills.
Wie die unabhängige russische Plattform Mediazona berichtet, wird die 33-Jährige beschuldigt, etwas über 50 US-Dollar gespendet zu haben. Diese Spende habe sie ans in New York ansässige amerikanisch-ukrainische Hilfswerk Razom for Ukraine getätigt.
Verhaftung wegen Fluchen
Die Verhaftung von Karelina sei zunächst unter dem Vorwurf des "kleinen Rowdytums" erfolgt, weil sie geflucht hatte. In der Untersuchungshaft wurde diese Anklage auf "Hochverrat" erhöht. Dies wurde früher mit maximal 20 Jahren bestraft, heute droht dafür lebenslange Haft.
Im April des vergangenen Jahres hat Wladimir Putin ein Dekret unterzeichnet, wegen dem die 33-jährige Ksenia also für den Rest ihres Lebens hinter Gittern verschwinden könnte. Und die Doppelbürgerin, die in den Staaten an der University of Maryland studiert hat, ist kein Einzelfall: Derzeit sitzen mehrere US-Bürger in Russland in Haft, Ende 2022 kam im Gegenzug zur Freilassung des Waffenhändlers Viktor Bout die US-Basketballerin Brittney Griner frei.