Oberösterreich

Wegen dieser Panne fuhr Amokläufer unbemerkt durch Linz

Der Amoklauf mit Schwerverletzten hielt Linz in Atem. Eine Panne führte dazu, dass die Polizei zuerst das falsche Auto suchte. Die Chronologie:

Der Amokläufer von Linz konnte über Stunden unbemerkt durch Linz fahren. Seine Lebensgefährtin hatte der Polizei gesagt, er sei mit einem weißen Kastenwagen unterwegs. In Wahrheit war es ein VW Passat.
Der Amokläufer von Linz konnte über Stunden unbemerkt durch Linz fahren. Seine Lebensgefährtin hatte der Polizei gesagt, er sei mit einem weißen Kastenwagen unterwegs. In Wahrheit war es ein VW Passat.
Leserreporter

6.45 Uhr: Ein 41-jähriger Iraker soll in der Wiener Straße im Linzer Stadtteil Kleinmünchen auf seine 42-jährige Lebensgefährtin mit einem Küchenmesser eingestochen haben.

6.50 Uhr: Die verletzte Frau ruft die Polizei. Sie erleidet einen Bauch- und einen Rückenstich. Die 42-jährige Rumänin wird ins Krankenhaus eingeliefert. Mittlerweile ist sie außer Lebensgefahr.

1/7
Gehe zur Galerie
    Fotos der Amokfahrt des 41-Jährigen. Hier bei der Meixnerkreuzung wurde er schließlich aufgehalten.
    Fotos der Amokfahrt des 41-Jährigen. Hier bei der Meixnerkreuzung wurde er schließlich aufgehalten.
    Team fotokerschi.at

    7 Uhr: Die Polizei trifft bei der verletzten Frau ein. Dann kommt es zu einem Missverständnis, das folgenschwer ist. Die sagt den Beamten, ihr Lebensgefährte sei mit einem weißen Kastenwagen geflohen. Was sie nicht weiß: Der Wagen ist in Wahrheit bei der Reparatur. Ihr Mann ist mit einem schwarzen VW-Passat unterwegs.

    Durch diese Panne konzentriert sich die Fahndung auf einen weißen Kastenwagen, der mutmaßliche Täter kann stundenlang durch Linz und Linz-Land fahren.

    Montag 7.15 Uhr: Die Polizei hält nach besagtem Kastenwagen Ausschau. Die Exekutive leitete daraufhin eine große Fahndung ein. "Jede Polizeistreife ist über das Auto informiert und hält Ausschau", erklärte die Polizei kurze Zeit später.

    7.20 Uhr: Der Mann fährt zunächst in Richtung Linz-Land. Dort will er in der Werkstatt seinen Kastenwagen abholen. Dieser ist aber noch nicht fertig. Deshalb fährt er mit dem Leihwagen wieder los.

    7.30 Uhr: Schwer bewaffnete Polizisten mit Schutzausrüstung und Sturmgewehren kontrollieren alle Brücken und größeren Straßen in Linz, kontrollieren alle weißen Kastenwägen.

    1/3
    Gehe zur Galerie
      Schwer bewaffnete Polizisten standen an der Nibelungenbrücke. Sie suchten nach einem weißen Kastenwagen.
      Schwer bewaffnete Polizisten standen an der Nibelungenbrücke. Sie suchten nach einem weißen Kastenwagen.
      Mike Wolf

      10.20 Uhr: Der Mann sucht die Arbeitsstelle seiner Lebensgefährtin auf und bedroht dort einen ihrer Kollegen mit zwei Messern. Er ist offenbar eifersüchtig, sieht in dem Mann einen Nebenbuhler.

      11.50 Uhr: Der 41-Jährige versucht, eine Polizeisperre zu durchbrechen. Dabei fährt er zwei Beamte beim Larnhauserweg in Leonding nieder und stiehlt ein Maschinengewehr. Eine 20-jährige Polizistin und ein 27-jähriger Polizist wird dabei schwer verletzt. Die Beamtin gibt noch einen Schuss ab, trifft den mutmaßlichen Täter aber nicht. Die Polizisten sind auf den Aufprall nicht vorbereitet. Sie halten noch immer nach einem weißen Kastenwagen Ausschau.

      11.53 Uhr: Der 41-Jährige nötigt den Fahrer eines dunklen VW Arteon mit der Maschinenpistole, ihm das Auto zu übergeben. Mit dem Wagen setzte er seine Flucht fort. Ein Lenker filmt mit seiner Kamera mit, das Video zeigt den Verdächtigen mit der Waffe in der Hand (mehr hier).

      12 Uhr: Der Mann verursacht auf der Höhe des Kremstalerhofs in Leonding einen weiteren Unfall. Er versucht erneut, ein Auto zu stehlen und schießt einmal mit der Maschinenpistole. Eine Kugel trifft das Hotel-Restaurant Kremstalerhof.

      12.02 Uhr: Die Polizei reagiert sofort. Die Beamten geben sechs bis sieben Schüsse ab. Danach legt der mutmaßliche Täter die Waffe nieder. Er wird verhaftet. Der Mann wird ins Polizeianhaltezentrum Linz gebracht. Er bestreitet laut Polizei alles. 

      Mord in Wien

      Erst am Sonntag war eine 31-jährige Frau in Wien mit Kopf- und Stichverletzung im Bauchbereich tot in einem Einfamilienhaus im Bezirk Floridsdorf aufgefunden worden. Es wäre bereits der dritte mutmaßliche Mord im Jahr 2023, das erste eine Woche alt ist. "Heute" berichtete.

      ➤Neujahrs-Mord in Wien: Das Opfer war Star-Apotheker >>

      1/51
      Gehe zur Galerie
        <strong>22.11.2024: So will Neos-Chefin die Mindestsicherung neu aufsetzen.</strong> Beate Meinl-Reisinger spricht erstmals in "Heute" über Koalitionsverhandlungen, nötige Reformen – <a data-li-document-ref="120073911" href="https://www.heute.at/s/so-will-neos-chefin-die-mindestsicherung-neu-aufsetzen-120073911">und warum sie Entlastungen für notwendig erachtet.</a>
        22.11.2024: So will Neos-Chefin die Mindestsicherung neu aufsetzen. Beate Meinl-Reisinger spricht erstmals in "Heute" über Koalitionsverhandlungen, nötige Reformen – und warum sie Entlastungen für notwendig erachtet.
        Helmut Graf
        An der Unterhaltung teilnehmen