Oberösterreich

Wegen Corona, Martinigansl-Verkauf läuft heuer zäh

Wegen des Lockdowns haben zu Martini die Gaststätten zu. "Der Verkauf der Gansln ist deshalb heuer schwieriger", sagt Züchter Rupert Wiesinger. 

Teilen
Gansl-Züchter Rupert Wiesinger mit einer seiner Biogänse.
Gansl-Züchter Rupert Wiesinger mit einer seiner Biogänse.
Erwin Pramhofer

150 Küken hat der Mühlviertler Bauer Rupert Wiesinger über mehrere Monate hinweg zu ausgewachsenen Gänsen herangezüchtet. Sie sollen, am 11. November, traditionell zu Martini am Teller der Freistädter landen. 

"Wir spüren schon die Auswirkungen von Corona. Dadurch, dass die Gastro jetzt zu hat, ist der Verkauf definitiv schwieriger geworden. Im Vorjahr musste ich den Leuten bereits im Oktober absagen, weil alle Gansl schon vergeben waren. Jetzt um die Zeit hab' ich noch einige über", so der 57-jährige Hirschbacher (Bez. Freistadt).  

"Mir ist wichtig, dass wir das gemeinsam meistern"

Rund ein Drittel der Martinigansl geht normalerweise an Wirtshäuser in Hirschbach und Umgebung. Die Aufzucht ist jedes Jahr von langer Hand geplant. Im Februar werden die Küken bestellt, im Mai bekommt der Landwirt sie dann zu sich auf den Hof gebracht, dort werden sie dann aufgefüttert und schließlich geschlachtet.

Heuer, sind die Gastronomen bei der Abnahme eher zögerlich. Viele warten erst ab, wollen dann im Dezember - wenn das Martini-Fest ohnehin schon lange Passé ist - entscheiden, ob sie Wiesinger das eingefrorene Fleisch abkaufen. Eben auch keine Garantie für den Landwirten, denn "wer weiß, ob die Wirtshäuser bis dahin wieder aufmachen können".    

Beschweren will sich der 57-Jährige aber nicht. Denn er ist sich sicher, dass er nicht auf seinen Gänsen sitzen bleiben wird. Es werde heuer nur einfach etwas mehr Werbung brauchen, um Privathaushalte den Kauf schmackhaft zu machen, ist er überzeugt. "Mir ist wichtig, dass wir das gemeinsam meistern. Jemanden ein Gansl aufdrücken, weil er es schon bestellt hat und das immer so war, das will ich auch nicht", so Wiesinger.