Wirtschaft
"Weg wie warme Semmeln": Droht Engpass bei FFP2-Masken?
Der Lockdown geht in die Verlängerung, dazu kommt eine FFP2-Maskenpflicht in Öffis und Supermärkten. Die Nachfrage für die Masken ist enorm hoch.
Seit Sonntag ist es also fix: Der Lockdown in Österreich wird verlängert. Dazu kommen weitere verschärfte Maßnahmen. So wird etwa die generelle Abstandsregel von einem auf zwei Meter erhöht. Weiters gilt ab 25. Jänner die FFP2-Masken-Pflicht im Handel und in öffentlichen Verkehrsmitteln.
Verkaufspreis noch offen
Die tatsächlichen Verkaufspreise für die Masken sind noch offen. Das bestätigten Vertreter von Spar, Lidl, Hofer und Rewe am Sonntag gegenüber der APA. Handelsobmann Rainer Trefelik von der Wirtschaftskammer rechnet mit einem Preis zwischen 50 Cent und einem Euro, wie er im "Ö1-Morgenjournal" betonte.
Viele Handelsketten haben die FFP2-Masken bereits im Sortiment. Laut Angaben der Regierung sollen Einkommensschwache die nötigen FFP2-Masken kostenlos erhalten. Die genaue Verteilung werde in den nächsten Tagen im Gesundheitsministerium geklärt, heißt es in einem Bericht.
Pro Monat 10 Millionen Stück in Österreich produziert
Die Nachfrage von FFP2-Masken ist derzeit enorm hoch. Der österreichische Maskenhersteller Hygiene Austria LP möchte die Produktion ausweiten. "Sie gehen weg wie die warmen Semmeln", sagte eine Sprecherin des Unternehmens gegenüber der APA. Derzeit werden pro Monat zehn Millionen Stück produziert.
Hygiene Austria LP ist ein Joint Venture von Lenzing und Palmers und wurde im April 2020 gegründet. Der Fokus der Produktion liege in Österreich. In Wiener Neudorf (NÖ) arbeiten 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an der Maskenherstellung. Der Lenzing-Standort befindet sich in Großbritannien in Grimsby (Region Yorkshire/Humber).
Neben den zehn Millionen FFP2-Masken werden monatlich in Wiener Neustadt auch noch zehn bis 15 Millionen Mund-Nasen-Schutz-Masken produziert. Die Bereitschaft des Unternehmens zur Expansion der Produktion sei gegeben, man sei aber von der Verfügbarkeit neuer Maschinen abhängig.
"Wenn die Maschinen verfügbar sind, kann man eine Ausweitung in den nächsten zwei bis vier Wochen andenken", betonte eine Sprecherin. Derzeit gebe es FFP2-Masken nur für Erwachsene. Man erwäge aktuell, auch FFP2-Masken für Kinder herzustellen, so die Sprecherin weiter.
"Nicht flächendeckend verfügbar"
Die Wirtschaftskammer Salzburg warnt jedoch vor einem Masken-Engpass. Seit der Öffnung der Skilifte, wo ebenfalls FFP-2-Maskenpflicht gilt, sind diese heiß begehrt.
Aufgrund der großen Nachfrage befürchtet der Präsident der Wirtschaftskammer Salzburg, Peter Buchmüller Lieferengpässe: "Ich habe in den vergangenen Wochen festgestellt, dass die FFP-2 Maske nicht flächendeckend verfügbar sind, das sollten wir ändern", erklärte er gegenüber "ORF Salzburg". Er fordert auch erschwingliche Preise für Kunden.
Auch die Grazer Firma Aventrium, die ebenfalls FFP2-Masken in Österreich herstellt, ist von der Ankündigung der Regierung überrascht. Die Zahl der Bestellungen sei "explodiert".
"Mit uns hat bisher niemand geredet", wunderte sich Geschäftsführer Dominik Holzner im APA-Gespräch. Hätte jemand die Firma einbezogen, hätte sie sich auf die steigende Nachfrage besser einstellen können. "Es wäre ratsam gewesen, das mit uns im Vorfeld abzuklären."