Klimaschutz
Wassermangel in den Niederlanden – Notfallplan in Gang
Nach anhaltender Trockenheit herrscht in den Niederlanden Wassermangel. Bürger sind aufgerufen, sparsam mit Wasser umzugehen.
Ausbleibende Regenfälle, hohe Verdunstung, kaum Süßwasser-Zufluss aus dem Ausland: In den Niederlanden wird nun offiziell das Wasser knapp. Die Regierung hat einen Notfallplan in Gang gesetzt.
Künftig werde ein zentrales Krisenteam die Wasservorräte verteilen. Dabei habe die Sicherheit der Deiche und Naturschutz Priorität, teilte der zuständige Minister für Infrastruktur und Wasserwirtschaft, Mark Harbers, in Den Haag mit. Wenn die Trockenheit weiter anhalte, würden einschneidende Maßnahmen ergriffen.
Lesen Sie auch Hitze – Weinernte beginnt in Italien so früh wie nie >>>
Der Minister versicherte, dass es ausreichend Trinkwasser gebe. Er rief aber Bürger auf, sparsam mit Wasser umzugehen. "Jeder kann etwas beitragen. Daher bitte ich alle Niederländer, gut darüber nachzudenken, ob sie ihr Auto waschen oder das Planschbecken vollständig füllen müssen." Weitere Maßnahmen seien noch nicht notwendig, aber das könne sich in den kommenden Wochen ändern.
Lesen Sie auch Dürre-Notstand in Italien – nun wird Wasser rationiert >>>
Hitzewellen werden häufiger
Grund des Wassermangels sind die geringen Regenfälle, eine hohe Verdunstung und geringerer Zustrom von Süßwasser über die Flüsse aus dem Ausland.
Lesen Sie auch Spanien, Portugal so trocken wie seit 1.000 Jahren nicht >>>
Bei der Verteilung des Süßwassers hat die Sicherheit der Deiche höchste Priorität. Sie drohen durch Trockenheit instabil zu werden. Knapp 60 Prozent der Niederlande wird von Deichen, Dämmen und Dünen geschützt. Etwa 30 Prozent des Landes liegt unter dem Meeresspiegel und wird durch Deiche und ein ausgeklügeltes System von Pumpen, Kanälen und Mühlen trocken gehalten.
Derzeit sind weite Teile Europas von Hitze und Dürre betroffen. Im Zuge der Klimakrise nimmt die Intensität und Häufigkeit solcher Extremereignisse zu.